Um Ängste sollte es beim 3. Buergerdialog in der Kreuzkirche gehen. Doch das Thema rückte in den Hintergrund, in unvermittelter Schärfe prallten Befürworter und Gegner von Pegida aufeinander.
Die Kreuzkirche ist am Donnerstagabend fast bis auf den letzten Platz besetzt: besorgte Bürger, Politiker und Ehrenamtler. Zum dritten Mal haben Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Superintendent Christian Behr zum Buergerdialog geladen. Das Thema des Abends: Sicherheit und Unsicherheiten.
Die Flüchtlingskrise sei in Teilen auch ein Sicherheitsproblem, erklärt Polizeipräsident Dieter Kroll, der nach dem Psychologen Hans-Joachim Maaz spricht. Es gebe Straftaten, begangen von Flüchtlingen, und, betont er: an Asylbewerbern und ihren Unterkünften. „Der Rechtsextremismus hat in Sachsen blank gezogen“, sagt Kroll. „Es gibt auch Linksextremismus.“ Ist Pegida ein polizeilich zu lösendes Problem, fragt er ins Publikum, das mit Gelächter antwortet. Und er selbst antwortet, das er das nicht so sehe.
Der stellvertretende Ministerpräsident des Freistaats Sachsen hat sich von der Polizei verabschiedet“, erklärte Kroll und kommentierte damit die Behauptung von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), die Polizei sympathisiere mit Pegida und AfD. Dieses Bild könne er nicht stehenlassen, so Kroll, der erklärte die Flüchtlingskrise sei in Teilen auch ein Sicherheitsproblem. „Zwei weitere Problemkreise würden Ressourcen der Polizei binden – Terrorgefahr und Pegida. 28 758 Polizeibeamte seien seit dem Aufkommen von Pegida im Oktober 2014 bis jetzt bei den Demonstrationen im Einsatz gewesen. „Das sind Beamte, die deshalb andere Aufgaben nicht erfüllen können.“
Die Ängste, um die es beim Buergerdialog gehen sollte, kamen reichlich kurz. Der Mosambikaner Emilio Chaimite berichtete von seinen Ängsten, schief angeschaut und angepöbelt zu werden. Aus reihen der Besorgten Bürger hatte sich niemand im Vorfeld der Vernastaltung gemeldet um über seine Ängste zu berichten. Die Rolle übernahm stellvertretend Frank Richter der von den Ängsten berichtete die ihm zugetragen wurden.
Erst in der Fragerunde des Buergerdialog meldeten sich auch besorgte Bürger zu Wort.
Ein mexikanischer Student sprach von offener fremdenfeindlicher Gewalt, eine Dresdnerin dagegen davon, wie sie von einem jungen Südländer verfolgt wurde.
Zum ende des Buergerdialog sprachen noch ein mal die eingeladenen Redner, so auch Polizeipräsident Kroll. Er würde beschwören das er es verhindern würde, das die Politik auf laufende Ermittlungsverfahren Einfluss nimmt, die Hand zum Schwur heben würde er jedoch nicht aus angst, was die Presse daraus machen würde.