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Neonazi-Demonstration in Dresden

Abschlusskundgebung der Neo-Nazi Demonstration in Dresden

Abschlusskundgebung der Neo-Nazi Demonstration in Dresden

Neonazi Aufmarsch in Dresden-Reick zum 13. Februar

Am Samstag gingen rund 600 Neonazi auf ihrem sogenannten „Gedenkmarsch“ vom S-Bahnhof Reick durch Dresden-Gruna bis zum Basteiplatz vor die Palucca-Hochschule. Die Teilnehmer der Neonazi-Demonstration in Form eines „Gedenkmarsches“ sind zum großen Teil eher dem sportlichen Neonazi-Klientel zuzuordnen gewesen. Sie marschierten mit zum Teil geschmacklosen und stark relativierenden Transparenten durch die Stadt.

2 Transparente mit stark relativierenden Aussagen

Über weite Teile der Strecke war der Demo-Zug der Neonazis von mal mehr, mal weniger lautstarkem Protest begleitet. An der Kreuzung Oskar-Röder-Straße hatte der Studentenrat der TU Dresden eine Gegenkundgebung organisiert. Dort versuchten auch einige Dutzend Gegendemonstranten, die Nazi-Route zu blockieren, wurden von der Polizei jedoch zurückgedrängt. In 34 Fällen nahm die Polizei Personalien auf. Ein Gegendemonstrant soll dabei einen Faustschlag gegen den Kopf bekommen haben.

Nach diesem ersten Protest in Hör- und Sichtweite zog die Neonazi-Demonstration durch die meist menschenleeren Straßen Grunas, wurden aber immer wieder an Querstraßen von Protesten „begrüßt“. An der Zwinglistraße kam es zu einem weiteren kurzen Versuch einer Sitzblockade, den die Beamten aber schnell beendeten. Die Teilnehmer der Neonazi-Demo blieben bis auf wenige Ausnahmen still. Diese Ausnahmen hatten es dafür aber in sich, so skandierten einige der Teilnehmer z.B.  „Nie wieder Juden!“

An vielen Stellen demonstrierten wie auch hier einzelne Menschen gegen den Neonazi Aufzug

Der Gegenprotest wurde stärker, als der Neonazi-Zug von der Stübelallee in die Karcherallee einbog. Hier demonstrierten die Jusos, deren erste Kundgebung an der Gasanstaltstraße nicht genehmigt wurde. Einige Meter weiter folgte die Kundgebung der AG 13. Februar und die Teilnehmer des abgesagten und umgeleiteten Mahngangs Täterspuren. Die Teilnehmer stimmten jedoch vor Ort dafür, den Mahngang zu verschieben und stattdessen gegen den Neonazi-Aufmarsch zu protestieren.

Die AG 13. Februar konnte trotz eines Aufrufs des Oberbürgermeisters kaum Menschen mobilisieren. Beim Eintreffen der Täterspuren-Teilnehmer waren am gemeinsamen Treffpunkt nur eine handvoll Menschen. Auch der OB konnte vor Ort nicht gesichtet werden.

Einer der vielen Gegenproteste an der Strecke der Neo-Nazis

 

Die Polizei, die mit rund 1.100 Beamten im Einsatz war, zog am Abend ein zufriedenes Fazit. Ganz so zufrieden können die Teilnehmer der Gegendemonstrationen jedoch nicht mit der Arbeit sein. So ist es immer wieder zu kleineren Zwischenfällen mit der Polizei gekommen.

So räumte die Polizei einen Fußweg, ein älterer Mann klammerte sich instinktiv an ein Geländer und wurde unter unmittelbaren Zwang „entfernt“.

Ein ältere Herr wird mit unmittelbaren Zwang „entfernt“
Ein ältere Herr wird mit unmittelbaren Zwang „entfernt“

An der Winterbergstraße wurde ein Transparent an einer Wand befestigt, welches von einem Beamten entfernt wurde. Einer der Gegendemonstranten wollte dies verhindern, es endete damit das der Beamte den Demonstranten direkt ins Gesicht schlug.

Ein Beamter schlägt einem Gegendemonstranten ins Gesicht

Mehrere Zeugen berichteten das in einer Seitenstraße eine Gruppe Teenager unterwegs gewesen ist. Neben ihnen hielt plötzlich ein Polizei-Mannschaftswagen, die Beamten stiegen aus und prügelten kommentarlos auf einen der Menschen ein und schubsten sie ins Gebüsch. Sanitäter sprachen von Wunden im Gesicht.

Auch das Thema Vermummung ist wieder ein mal ein Thema gewesen. Wenn in Dresden Linke demonstrieren und sich vermummen wird für gewöhnlich direkt eingegriffen. Bei einer Neonazi Demo scheinen andere Maßstäbe zu gelten, durften die Nazis doch vermummt durch die Stadt ziehen.

Vermummte Neo-Nazi in Dresden

An diesem Tag haben sich besonders die sächsischen Beamten wieder besonders hervorgetan. Während die thüringischen Beamten entspannt und mit Augenmaß vorgingen, wirkten die sächsischen Beamten streckenweise regelrecht aufgeputscht. Hier wäre es schön wenn die Beamten noch etwas Augenmaß lernen würden. Auch beim Umgang mit der Presse wäre dies wünschenswert, alle 10 Meter seinen Presse- und Personalausweis vorzeigen zu müssen, obwohl die Beamten gesehen haben, das man 10 Meter weiter vorne das schon mal musste, ist nicht hilfreich oder gar professionell.

 

Hier nun noch alle Bilder vom Tag:

 

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