Seebrücke – Solidaritätsdemonstration
für die
Seenotrettung in Dresden am 29.07.2018
In zahlreichen deutschen Städten solidarisierten sich Menschen mit den Seenotrettern.
Auch in Dresden hat die Aktionsgruppe „Seebrücke Dresden“ am 29.07.2018 zur einer Demonstration aufgerufen.
Ab 14:00 Uhr trafen sich mehrere hundert Menschen am Alaunplatz und lauschten der Auftaktkundgebung.
Zum Ende der Auftaktkundgebung waren es bereits 1300-1600 Menschen. Die Teilnehmer*innen Zahl stieg während der Demonstration auf geschätzt 2000 Menschen an.
Mit lauten Sprechchören zogen die Teilnehmer*innen durch die Neustadt Richtung Carolabrücke.
Am Pirnaischen Platz gab es eine Zwischenkundgebung.
Hier gab es Unstimmigkeiten zwischen der Polizei und der Veranstalterin. Man war sich uneinig, welcher genaue Bereich für die Nutzung der Veranstaltung angemeldet war. Ein Blick auf den offiziellen Demoplan brachte Klarheit und bestätigte die Angabe der Veranstalterin.
Dieser Platz wurde ausgewählt, da dieser einer der Hauptverkehrspunkte in Dresden ist. Durch die „Blockade“ sollte den Autofahrer*innen ein Gefühl für das „Festsitzen“ und „Ausharren müssen“ vermittelt werden. Das störte allerdings nicht jeden und so wurde einfach weitergefahren, bis die Polizei eingriff.
Bei der Kundgebung sprachen unteranderem zwei Crewmitglieder der „Mission Lifeline“ über ihre Zeit auf See: „Wir wurden behandelt wie Kriminelle“. Dennoch lassen sie sich nicht entmutigen: „Wir werden nicht aufgeben. Wir kämpfen weiter für das Recht auf Seenotrettung und lassen uns das Retten nicht verbieten.“
Am Rande des Geschehens entstanden kleiner Diskussionsrunden zwischen Passant*innen und Teilnehmer*innen. Diese bleiben weitestgehend sachlich.
Nach der Zwischenkundgebung ging es weiter zum Kulturpalast. Hier fand die Abschlusskundgebung mit zwei besonderen Überraschung statt.
Mehrere Menschen startete einen stillen Flashmop. In dem Springbrunnen vor dem Kulturpalast ließen sie eich reglos treiben. Unter dem Motto: „Nass gegen Hass“ und „Wo bleibt eure Menschlichkeit“ sollte ein Zeichen gegen das Sterben auf dem Mittelmeer gesetzt werden.
Außerdem gab es eine Nachricht an die Teilnehmer*innen von dem Kapitän der „Lifline“ zu hören.
Die Veranstalterin war sichtlich gerührt über die hohe Teilnehmer*innen Zahl. Sie bedankte sich bei ihnen und dem Veranstaltungsteam unter Tränen.
„Mission Lifeline“ & „Seebrücke“
Ganze sechs Tage irrte die „Lifeline“ (Juni 2018) mit ihrer Besatzung und 234 aus dem Mittelmeer geretteten Menschen an Bord auf hoher See. Weder Italien noch Malta wollten das Schiff anlegen lassen. Schließlich konnte eine Einigung mit Malta erzielt werden und das Schiff durfte in Malta anlegen. Seit dem befindet sich die „Lifeline“ in Gewahrsam von Maltas Polizei und darf das Land nicht verlassen. Der Kapitän Claus-Peter Reisch muss sich seitdem vor Gericht verantworten.
Kritiker werfen den Seenotrettern wie der „Mission Lifeline“ vor, Schlepperbanden zu unterstützen und Fluchtanreize nach Europa zu bieten.
Nach dem das Schicksal des Rettungsschiffes „Lifeline“ bekannt wurde formierte sich das Unterstützungsbündnis „Seebrücke“. Dieses Bündnis setzt sich für eine aktive Seenotrettung und sichere Häfen ein.
Bereits in den vergangen Wochen, gab des Deutschlandweit vielfältige Aktionen. Schätzungsweise haben sich bis zu 35.000 Menschen an diesen Aktionen beteiligt.
Die „Aktionsgruppe „Seebrücke Dresden“ ist ein breitaufgestelltes Netzwerk, dass sich aus verschiedenen Dresdner Gruppen und Einzelpersonen zusammensetzt.