Am Gänsemarkt in Hamburg haben sich heute ca 90 Corona-Leugner versammelt, um gegen einen Gesetzentwurf aus dem Bundestag zu protestieren. Vergleichbar viele Menschen demonstrierten gegen die Corona-Leugner.
Eigentlich wollten die Corona-Leugner wie sonst auch immer am Jungfernstieg Demonstrieren. Doch daraus wurde nichts, da ein Gegenprotest, vorher angemeldet werden konnte. Darum Versammelten sich die Corona-Leugner am Gänsemarkt. „Entwurf eines dritten Gesetzes vom 3.11. 2020 – Reden statt durchsetzen“ – so das Motto der Demonstration. Inhaltlich wurde auch kurz auf den Entwurf von Unions- und SPD-Fraktion eingegangen, der vorsieht, Impfprogramme vorzubereiten. Nicht nur Versicherte, sondern auch Nichtversicherte sollen Anspruch auf Impfungen und Testungen haben. Auch eine digitale Reiseanmeldung sieht der Gesetzentwurf vor.
Der Großteil der Zeit nahm aber das übliche Verschwörungs-ABC der Corona-Leugner ein. Von „Corona gibt es überhaupt nicht“, „es ist nicht gefährlich“ zu „Die Krankenhäuser sind in Kurzarbeit“ (dabei wird grade eine 60 Stunden Woche für Pflegepersonal entschieden) und „kinder sterben wegen den Masken“ Diese Thesen wurden auch immer wieder in kurzen verbalen Schlagabtauschen mit den Gegendemonstranten angebracht. Erwidern konnten diese jedoch eigentlich nichts, da sie nicht zu Wort kommen gelassen wurden. Der Gegenprotest konzentrierte sich daher primär auf einen Lautstarken, und teilweise abfälligen Kommentar des Geschehen.
Das Geschehen selbst verlief sehr ruhig. Auffällig war ein Teilnehmer der Corona-Leugner Demo, der einen gelben Davidstern mit der Aufschrift „Impfgegner“ trug. Auffällig war sonst noch der Einsatz der Polizei, oder eher die Abwesenheit der selbigen. Über eine Stunde nach Beginn der Demonstrationen war nicht ein einziger Polizist vor Ort. Als dann einer eingetroffen ist, sorgte dieser dafür, dass die Anmelderin der Corona-Leugner Demonstration die Teilnehmer auf den Mindestabstand hinweisen musste. Was sie auch widerwillig tat. So freundlich ging der Einsatzleiter nicht mit den Gegendemonstranten um. Nachdem er sie unfreundlich darauf hinwies, dass auch für sie der Mindestabstand gelte (beim Gegenprotest trugen alle Masken, im Gegensatz zu den Corona-Leugnern) forderte er Verstärkung an. Nach kurzer Zeit trafen weitere Beamte ein, die beide Demonstrationen voneinander trennten. Jedoch nur mit Blick zur Gegendemonstration. Wenn es im Vorwege zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen wäre, wäre so ein Handeln noch zu verstehen gewesen, aber die Lage ist vorher komplett entspannt gewesen.