Demonstration

„Solidarisch durch die Krise“: Demonstration in Laubegast

Seit einigen Wochen gibt es im Dresdner Stadtteil Laubegast jede Woche zwei rechte Aufmärsche unter dem Label „Querdenken“. Immer wieder wurden dabei berichtende Journalist*innen angegriffen und bedroht. Der Stadtteil wehrt sich nun gegen die Vereinnahmung von rechts und am Samstag, den 05. Februar 2022, demonstrierten bis zu 250 Menschen unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise“.

Ziel der Gruppe, bestehend aus dem Verein „Laubegast ist Bunt“, verschiedenen Stadträt*innen und der Gruppierung „Dresden Nazifrei“, war es einen Gegenöffentlichkeit herzustellen und zu zeigen, dass Laubegast demokratisch und solidarisch ist. Dafür wollte man auf einen direkten Gegenprotest verzichten und den Tag mit eigenen Inhalten füllen. Auch Politiker*innen nahmen an diesem Tag teil, darunter der Oberbürgermeister*innenkandidat Albrecht Pallas (SPD), Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft Eva Jähn (Die Grünen) und der Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

Die Österreicher/Leubener Straße wurde am Samstag symbolisch besetzt.

Am Kronstädter Platz folgten Redebeiträgen von einem Pfarrer aus Laubegast und dem Koordinator von „Laubegast ist Bunt“ Claus Dethleff. Sie zogen parallelen zu den Demonstrationen und Krawallen 2015/2016 im Zuge der Unterbringung geflüchteter Menschen in Dresden Laubegast. Damals kam es zu Fackelmärschen und teils brutalen Übergriffen. Neonazis versetzten ein ganzes Viertel in Angst und Schrecken. Man fordert auch heute ein solidarisches Miteinander.

Anschließend zog man zur Österreicher Straße Ecke Leubener Straße, der seit Wochen Startpunkt der rechten Aufmärsche ist. Diese Kreuzung blockierte man für wenige Minuten symbolisch und formte eine Menschenkette. Einzelne dem rechten Spektrum zuzuordnende Menschen beobachteten die Demonstration kritisch, es kam aber zu keinen Störungen durch diese.

Viele Anwohner*innen nahmen an diesem Samstag an dem Protest teil und zeigten sich im Gespräch schockiert über die rechten Aufmärsche in ihrer Nachbarschaft. Man freute sich jedoch, dass man die Möglichkeit bekommen hat, Gesicht zu zeigen, ohne die Gefahr womöglich von Neonazis attackiert zu werden.

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