Dresden. Am Montagabend hat es in der Dresdner Innenstadt einen größeren Einsatz der Polizei gegeben.
Auslöser war ein zuerst verbal geführter Streit zwischen Nachbarn eines Hauses an der Wilsdruffer Straße. Nach Angaben der Polizei war ein 47-Jähriger, der am frühen Abend seinen Hund im Innenhof Gassi führte, mit einem aus dem Fenster sehenden Bewohner des Wohn- und Geschäftshauses in Streit geraten. Nach dem Wortwechsel erschien der Mann (62) wieder am Fenster – laut Polizei mit einem „pistolenähnlichen Gegenstand“ in der Hand – und bedrohte den Hundebesitzer. Der 47-Jährige versteckte sich im Haus und rief die Polizei. Die rückte mit einem Großaufgebot an und sperrte den westlichen Teil der Wilsdruffer Straße ab.
Gegen 20.15 Uhr war die Wilsdruffer Straße zwischen Altmarkt und Postplatz komplett abgesperrt. Weder Straßenbahnen noch Autos fuhren. Polizisten mit schusssicheren Westen waren vor Ort.
Gegen 21.20 Uhr trafen Mitglieder der Verhandlungsgruppe der Polizei am Ort des Geschehens ein. Die Beamten versuchten, mit dem 62-jährigen Bewohner in Kontakt zu kommen. Der Mann verweigerte sich jedoch zunächst dem Gesprächsangebot
Gegen 21:30 traf das angeforderte SEK ein und machte sich Einsatzbereit.
Am späteren Abend konnten die Beamten der Verhandlungsgruppe dann doch Kontakt mit dem Mieter aufnehmen. Nach Angaben eines Reporters war um 23.30 Uhr Bewegung in der betreffenden Wohnung zu sehen und kurz Geschrei zu hören. Ob der Mann tatsächlich im Besitz einer Schusswaffe war, blieb unklar. Auch am Dienstagmorgen konnte die Dresdner Polizei noch nicht sagen, ob eine Waffe gefunden wurde.
Die Sperrmaßnahmen auf der Wilsdruffer Straße wurden um 23.40 Uhr aufgehoben. Inzwischen nahm die Dresdner Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der Bedrohung auf.
Update 12.04.2016 16:00
Nach einem SEK-Einsatz in der Dresdner Innenstadt hat die Polizei in der Nacht drei Schreckschusswaffen sowie entsprechende Munition gefunden. Mit einer der Waffen hatte ein 62-Jähriger am Abend einen SEK-Einsatz ausgelöst, an dem letztlich 97 Beamte beteiligt waren.