Am Samstagnachmittag (05.11.2016) haben mehrere hundert Kurd*innen und Dresdner mit NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Deutschland e.V.) in Dresden gegen die Demokratievernichtung in der Türkei protestiert.
Gegen 14:00 Uhr versammelten sich ca. 200 Kurd*innen und auch nicht Kurden auf der Pragerstraße in Dresden. Sie protestierten gegen die Demokratievernichtung in der Türkei durch den Präsidenten Erdogan. Im Rahmen einer sog. „Anti-Terror-Aktion“ in der Nacht zum 04.11.2016, ließ dieser mehrere Abgeordnete der pro-kurdischen HDP (Demokratische Partei der Völker) in Gewahrsam nehmen. Eine Woche zuvor, am 25.10.2016 wurden bereits zwei Ko-Bürgermeister*innen der kurdischen Großstadt Amed verhaftet.
Bei strömendem Regen setzte sich der Demonstrationszug mit seinen bunten Fahnen Richtung Altmarkt in Bewegung. Zahlreiche Passant*innen blieben am Rande der Demonstration stehen und beobachteten das bunte Treiben aus der Ferne. Neben den kurdischen Gesängen der Frauen hallten Rufe wie „Diktator Erdogan“ und „Hoch die Internationale Solidarität“ durch die Straßen. Während der Demonstration wurde unter anderem gefordert, dass die Bundesregierung Deutschland jegliche Beziehungen zur Türkei stoppt. Ebenfalls sollen die EU- Beitrittsverhandlungen eingestellt werden. Des Weiteren wurde die sofortige Freilassung der politischen Repräsentanten gefordert.
Weiter ging es über die Augustusbrücke Richtung Goldener Reiter. Während die Demonstration durch die Dresdner Neustadt lief, fiel plötzlich der Lautsprecherwagen aus. Was die Demonstrant*innen nicht daran hinderte weiterhin laut und energisch ihre Forderungen zu formulieren. Auch einige „besorgte Bürger“ an Leo`s Kneipe, die sich negativ und fremdenfeindlich über die Demonstration äußerten, konnten dies nicht ändern.
Gegen 16:00 kam der Demonstrationszug mit mittlerweile ca. 300 Menschen am Alaunplatz an. Hier versammelten sich alle Teilnehmer*innen für die Abschlusskundgebung zu einem großem Kreis. Ein Symbol für den Zusammenhalt und der Solidarität mit ihren Brüdern und Schwestern in der Türkei. Einige Minuten später wurde die Demonstration offiziell beendet. Die Demonstration wurde von wenigen Polizist*innen begleitet und verlief insgesamt sehr ruhig und harmonisch.