Mehr als 1000 Menschen haben nach Schätzung der Gruppe „Durchgezählt“ am Sonntag in der Dresdner Innenstadt gegen Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Bei der Aktion am 4. Advent warb Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) um einen respekt- und verständnisvollen Umgang über Sprachgrenzen hinweg.
Am Sonntag, dem 4. Advent demonstrierten in Dresden rund 1000 Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit. Zeitgleich fand das „Weihnachtssingen“ von Pegida auf dem Theaterplatz statt. Der Zeitpunkt sei jedoch bewusst so gewählt worden“ man wolle dem „Grölen“ der Asylfeinde etwas entgegensetzen„, sagte Gerhard Ehninger, Mitbegründer von Dresden.Respekt im Vorfeld.
Pegida auf dem Theaterplatz
Bei den Asylfeinden machte insbesondere Michael Stürzenberger mit einigen mutmaßlich volksverhetzenden Aussagen auf sich aufmerksam. „Der Islam sei eine totalitäre Ideologie die unter dem Deckmantel einer Religion und Vergewaltigungen im Koran angelegt„, so der aus Unterfranken stammende Rechtspopulist. Als weitere Redner traten unter anderem der Chefredakteur des rechten Compact-Magazins Jürgen Elsässer sowie Renate Sandvoß vom Online-Portal „Journalistenwatch“ auf.
Das „Weihnachtssingen“ von Pegida verlief weitgehend ohne größere Vorkommnisse. Einzig ein Auto, dass von der Sophienstraße in die Pegida-Menge gefahren war, sorgte für Aufregung unter den Demonstranten. Sie traktierten daraufhin den Wagen unter anderem mit Regenschirmen.
Gegenprotest am Theaterplatz
Gegendemonstranten von „Nope“, die an der Südseite der Hofkirche standen, wurden von fünf Mitgliedern der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ gefilmt und bedrängt. Die Polizei untersagte ihnen das benutzen von Trillerpfeifen und Megaphon, da sie damit das „Adventssingen“ von Pegida sonst stören würden.
Musikalisches Gegenprogramm
Bei dem Adventssingen erklangen nicht nur traditionelle Weihnachtslieder. Zwei junge Syrer bereicherten die Menge mit arabischen Liedern. „Denken Sie immer daran, in Syrien und Damaskus lebten die ersten Christen, dort kommt unser christlicher Gaube her“, sagte Prof. Gerhard Ehninger einer der Organisatoren des ersten Adventssingens, Mit dieser Veranstaltung wollten die Teilnehmer*innen ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Intoleranz und Respektlosigkeit setzen.
Auf dem Schlossplatz ging es deutlich lauter zu als im Zwinger. Die Bands „Offbeat Cooperative“ und „Banda Internationale“ spielten vor den rund 300 Teilnehmern. Im Mittelpunkt stand dabei eins: Spenden sammeln für „Mission Lifeline“. Letztlich kamen über 10.000 Euro zusammen. Für den besinnlicheren Teil sorgten ehemalige Kruzianer der Initiative „Erhebet eure Herzen“, die Weihnachtslieder mit christlicher Botschaft vortrugen,. Währenddessen interpretierte ein Pegida- Redner die Adventsgeschichte auf eine neue, ganz andere Art und Weise.
Insgesamt ist der Tag ruhig verlaufen, wenn man von den leider üblich gewordenen Pöbeleien absieht.