Am Dienstag lief das Ultimatum der Camp Organisatoren aus, Plätze zum Aufbauen auch von Schlafcamps für G20 Gegner bereit zu stellen. Als Antwort sollten nun öffentliche Parks in ganz Hamburg besetzt und als Camps genutzt werden.
Den Anfang machte ein Camp von G20 Gegnern auf der Grünfläche vor der St. Johanneskirche nahe der Sternen-brücke. Der Pastor der Kirche lud die Demonstranten ein, dort ein Camp zu errichten.
So wurde ein erstes Camp aufgebaut, die Nachricht verbreitete sich und immer mehr Menschen schlugen dort Ihre Zelte auf. Da es sich um ein Grundstück der Kirche handelt, also Privatgrundstück ist, hatte die anrückende USK (Unterstützungs Kommando) der Bayrischen Polizei keine Handhabe, gegen das Camp vor zu gehen und zog erst einmal wieder ab. Auch die St. Pauli Kirche öffnete Ihre Türen für Demonstranten.
Neben diesen von der Kirche geduldeten Camps wurde auch eines im Gählerpark aufgebaut. Hier ist die Polizei jedoch zum Einsatz gekommen und beschlagnahmte Zelte und verhinderte so ein Übernachten im Park.
Zeitgleich dazu einigten sich einige Menschen mit dem Schauspielhaus, so dass auch hier Menschen übernachten konnten. Die Polizei blockierte jedoch zeitweise den Eingang, so dass die Menschen trotz der Erlaubnis des Hausherren das Gebäude nicht betreten konnten.
Nach dem das Camp im Gählerpark aufgelöst wurde, bildete sich eine spontane Demonstration, die am Camp der Johanneskirche vorbei, wohl bis zum Schauspielhaus gehen sollte. An der Sternenbrücke wurde diese Demonstration jedoch von der Polizei gestoppt und aufgelöst. Hier wurde ein Demonstrant von der Polizei in Gewahrsam genommen und mit so einer Wucht gegen das Einsatzfahrzeug geworfen, das er eine Platzwunde am Kopf davon trug. Noch in Handschellen wurde die Wunde von der Polizei versorgt und ein Rettungswagen gerufen.
Cornern gegen G20
Für den Dienstag wurde zu einer dezentralen Aktion aufgerufen, Cornern gegen G20, Menschen sollten sich an den Kneipen und Kiosken der Innenstadt versammeln und dort trinken und feiern. Dies geschah z.B. auch am Schulterblatt / Grünen Jäger. Hier versammelten sich mehrere hundert bis tausend Menschen.
Die Polizei schritt auch hier ein und blockierte die Zufahrtswege. Sie versuchte dann, die Straßen zu räumen. Hundertschaften der Polizei und des USK bildeten Ketten und räumten die Straße. Jedoch ließen sich die friedlich feiernden Menschen nicht so einfach vertreiben und strömten wieder auf die Straßen.
Beim zweiten Versuch, die Straßen zu räumen, setzte die Polizei mehrere Wasserwerfer gegen die friedlich feiernden Menschen ein. Die Menschen wurden Richtung Sternschanze getrieben und verteilten sich dann in kleine Gruppen. Wenn dies die Vorboten für die eigentlichen Gipfeltage sind, steht der Stadt Hamburg noch einiges bevor.