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9 Seebrücke-Demonstration in Dresden

Die Dresdner Gruppe der Seebrücke rief, am 24. April 2020 zur Demonstration auf.

Die Dresdner Gruppe der Seebrücke rief, am 24. April 2020 zur Demonstration auf. Mit organisiert wurde die Demonstration von den Gruppen IZ Dresden, HOPE – fight racism, EndeGelände, Critique´n´Act, Tolerave, Mission Lifeline und der Polizeiklasse.


„Evacuate Moria – Shut down Capitalism“

Man wollte mit dieser Demonstration eine damit verbundene Aktionswoche unter dem Motto „Evacuate Moria – Shut down Capitalism“ eröffnen.

Die Demonstration sollte sich auf insgesamt 9 Abschnitte aufteilen, die jeweils Aufzüge in verschiedenen Dresdner Stadtteilen beinhalteten. An jedem Aufzug durften, nach Auflage der Versammlungsbehörde Dresden, nur 15 Menschen teilnehmen. Ebenso mussten die Namen der Teilnehmer*innen erfasst werden, damit bei einer Covid-19 Erkrankung die Ansteckungswege nach verfolgt werden kann.

Start vom Alauenplatz

Demonstration der Seebrücke Dresden.

So Startete die Demo auf dem Alaunplatz. Nach kurzer fahrt, kam der Lautsprecherwagen im Hechtviertel an. Von dort aus führte die Demo vom Bischofsplatz aus über die Rudolf-Leonhard-Straße, Buchenstraße zur Johann-Meyer-Straße. In diesen Straßen konnte man viele Menschen direkt erreichen.


Nach dem ersten Teildemostück ging es in Pieschen weiter. Auch dort schlossen sich ein paar Menschen für das Teilstück an. Am Straßenrand standen immer wieder einzelne Menschen die Plakate und Transparente hielten.

Später ging es über die Hansastraße und dann nach Friedrichstadt. Zu den Demonstrationsstrecken kamen immer wieder Menschen, die sich nach Abgabe ihrer Daten der Demo anschließen konnten. Die Zahl von 15 Teilnehmer*innen wurde bis dahin nie überschritten. In der Friedrichstadt kam es aber zu Beleidigungen. So sagten mehrere Personen, dass die Ausländer doch ersaufen sollen. Auch Beleidigungen gegen die Teilnehmer*innen selbst wurden ausgesprochen.

Löbtau

Teilnehmer der Seebrücke Demonstration in Dresden.

Anschließend führte die Demonstration in den Nachbarstadtteil Löbtau. Dort schlossen sich dann erneut Menschen der Demonstration an. Der Moderator führte bei dem Rundgang ein Telefonat mit Aktivisten der aktuell auf Lesbos ist und auch zu den Menschen in Moria Kontakt hat. Er berichtete davon, dass Kinder sich das Leben nehmen, da sie mit der Desolaten Situation im Camp nicht klar kommen. Auch auf Corona ist das Geflüchtetencamp keines Wegs vorbereitet. Es gibt nur gelegentlich Wasser und Toiletten sind auch viel zu wenige vorhanden. Das Abstandsgebot, was es auch während der Demo gab, kann in Moria nicht eingehalten werden. In dem Camp leben aktuell ca. 20.000 Menschen. Geplant wurde es für 3.000 Menschen.

An dem Teilstück nahmen mehrere Personen teil, einige liefen parallel auf den Fußwegen. Dies missfiel der Polizei, da es laut ihrer Aussage, mehr als 15 Menschen gewesen sein sollen. Nach Beendigung der Teilstrecke teilte die Versammlungsbehörde und die Polizei der anmeldenden Person mit, dass auf der restlichen Demonstration, die Demoabschnitte nicht mehr genutzt werden dürfen.
Grund dafür soll sein, dass es in Löbtau zu viele Menschen waren. Eine andere Option gab es nicht und der Lautsprecherwagen fuhr nur noch durch die Stadtteile Südvorstadt, über die St. Petersburger Straße, durch Striesen und endete in der Neustadt.
Während der letzten Abschnitte gab es immer wieder Durchsagen über den Lautsprecherwagen, warum man auf der Straße sei.

Gegen 20:15 Uhr endete die Seebrücke Dresden Demonstration am Alaunplatz. 

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