Am Montagabend gab es in Dresden gleich zwei Veranstaltungen, die sich unter anderem auch gegen die Maßnahmen zur Eindämmung von Corona richteten. Von der PEGIDA-Bühne gab es eine Distanzierung in Richtung der „Corona-Rebellen“, doch trotzdem nahem einige danach auch an diesem „Spaziergang“ teil.
Den Anfang machte PEGIDA: Diese wollen nun wieder öfter demonstrieren, da nun auch wieder mehr Menschen an dieser teilnehmen können. So trafen sich ca. 500 Menschen auf dem Altmarkt. Trotz Hygiene-Auflagen und halbherziger Bitten von der Bühne, trugen die wenigsten einen Mund-Nase-Schutz oder hielten den Abstand von 1,50 Meter ein.
Das stellte auch kein Problem für die Polizei Sachsen oder die Versammlungsbehörde dar. Die Veranstaltung konnte ohne Probleme durchgeführt werden. So wurde der Versammlungsbehörde eine angebliche Doktor-Arbeit vorgelegt, in der bezweifelt wird, dass der Mund-Nase-Schutz wirken solle.
Jens Maier (AfD) konzentrierte sich in seiner Rede vor allem auf Solidaritätsbekundungen für Andreas Kalbitz (AfD), der vom AfD-Bundesvorstand aus der Partei herausgeworfen wurde. So verkündete er, dass PEGIDA und ganz Dresden hinter Kalbitz stehen würde. Außerdem prophezeit er: „Am sächsischen Wesen wird Deutschland genesen“ und es werde eine „selbstständige Reinigung“ in der AfD geben.
Nach knapp einer halben Stunde war der Spaß vorbei und die PEGIDA-Teilnehmer*innen blieben etwas verloren auf dem Platz zurück. Während der Veranstaltung sammelte sich an drei Punkten spontaner Gegenprotest. Die Abreise erfolgte also an diesen vorbei. Dabei kam es zu mehreren Übergriffen durch die abreisenden PEGIDA-Teilnehmer*innen. Die eingesetzten Beamt*innen griffen hier ein. Dafür blieb ein „Frei, sozial und national!“ Ruf durch eine Gruppe Jugendlicher von den Beamt*innen ungehört, obwohl diese direkt daneben standen.
Im Anschluss folgte eine weitere Versammlung der selbst ernannten „Corona-Rebellen“ auf dem Neumarkt. Hier sammelten sich ca. 150 Menschen. Ohne Mund-Nase-Schutz und eng beieinander liefen sie, ohne Anmeldung, gut eine Stunde durch die Innenstadt. Auch nach Nachfragen der Polizei wollte sich niemand als Anmelder*in zu erkennen geben. So begleiteten die Beamt*innen den „Spaziergang“ lediglich. Das gegen die Corona-Verordnungen verstoßen wurde, wurde auch hier ignoriert.