Am gestrigen Abend des 10. August sind in Hamburg ca. 2.000 Menschen auf die Straße gegangen, um für Klimagerechtigkeit und gegen die koloniale Zerstörung von Lebensgrundlagen zu demonstrieren. Eine der Hauptforderungen war es keine LNG Terminals in Deutschland in betrieb zu nehmen. Lautstark forderten die Demonstrant*innen die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, den sofortigen Ausbau von Erneuerbaren Energien, den Importstopp von Kohle, Öl und Gas, einen weltweit besseren Klimaschutz und einen sofortigen Gasausstieg. Der Protest richtete sich auch gegen die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken und die Wiederinbetriebnahme von Braunkohlemeiler.
Anlass für den Protest sind die Aktionstage gegen LNG-Terminals und neokoloniale Ausbeutung und Kapitalismus, die vom 09.08. bis 15.08.2022 in Hamburg stattfinden. Unter anderem findet im Altonaer Volkspark ein mehrtätiges Protest Climacamp statt, zu der bis zu 6.000 Menschen erwartet werden.
Neben Workshops und Vorträge sind auch Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ geplant. Zu den Aktionstagen hat ein Bündnis aus rund 40 linken und klimapolitischen Gruppen aufgerufen, unter anderem auch das Klimagerechtigkeitsbündnis „Ende Gelände“ sowie die Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“. Bereits am Montag hatten sich Aktivist*innen von der Elbphilharmonie abgeseilt und Transparente an der Fassade des Gebäudes entrollt.
Im Fokus der Proteste steht dabei der Neubau von Terminals für besonders klimaschädliches Flüssiggas (Liquified Natural Gas, LNG). Die Aktivist*innen fürchten, dass die Küsten und die Nord- und Ostsee mit unzähligen LNG-Terminals und Pipelines zugestellt werden könnten. Kritisiert wurde auch der Hamburger Hafen, laut Organisator*innen der Proteste steht dieser bis zum heutigen Tag für den kolonialen Ausbeutungshandel, ist Drehscheibe für internationalen Waffenhandel und dient als Umschlagplatz für Rohstoffe aus aller Welt.
Die Demonstration für Klimagerechtigkeit unter dem Motto „LNG stoppen, fossilen Kapitalismus sabotieren! Gemeinsam auf die Straße in Hamburg für Klimagerechtigkeit und gegen die koloniale Zerstörung von Lebensgrundlagen!“ verlief friedlich zwei mal wurden Rauchtöpfe gezündet.. Die Polizei Hamburg begleitete die Demonstration mit einem Großaufgebot an Kräften.