In Dresden fanden sich heute mehrere Menschen zur Kundgebung von Hope fight racism ein. Nach wochenlangen rassistischen Kontrollen in Zügen aus Prag am Dresdener Hauptbahnhof und anderen Ortes, begehrten die Menschen heute noch einmal lautstark dagegen auf.
Auf der bayerischen Straße wurde hitzig zwischen anmeldenden Personen und Polizei diskutiert. Warum die Demonstration nötig sei. Es gäbe kein racial profiling. Minuten später ließen sich die Beamt:innen darüber aus das :“ mit Denen da eh nicht zu diskutieren sei.“ „Hätte der geschubst“ (es gab keine aggressive Stimmung), hätte der Beamte „ihm ordentlich eine mitgeben“. Ich stand einigermaßen fassungslos daneben als diese Sätze fielen.
Menschen hielten Redebeiträge. Es wurde auf Menschenrechte und das Grundgesetz hingewiesen. Auch die Pressefreiheit wurde thematisiert, da Kolleg:innen in der letzten Zeit Repressionen ausgesetzt waren und zeitweise behindert wurden in ihrer Arbeit.
Als ein Zug aus Prag erwartet wurde, standen an allen Aus- und Eingängen Trauben der Polizei. Menschen aus der Kundgebung begaben sich zum Bahnsteig auf dem der Zug erwartet worden ist. Dort angekommen, konnten wir beobachten, dass heute alle im Zug befindlichen Personen sich ausweisen mussten. Mit Taschenlampen beleuchtete die Polizei die Abteile. Teils trugen die Beamten dabei keinen MNS. Unverständlich aber leider nicht neu in Dresden.
Eine Gruppe Menschen die offensichtlich die „falschen Papiere“ besaß, wurde durch den stehenden Zug gedrängt. Erst in unsere Richtung, dann weiter nach vorne, wo der Durchgang durch die Polizei gesperrt war. So konnten die Menschen ohne Aufsehen in die extra hergerichteten Räume verbracht werden. Es war für uns nicht erkennbar wie viele Menschen betroffen waren, Augenzeug:innen berichten von mindestens 5.
Im Bahnhof herrschte weiterhin hohe Polizei Präsenz. Für Reisende ein einschüchternder Anblick, der die solidarischen Menschen für Außenstehende kriminalisierte. Nach kurzen Wortgefechten zwischen der Polizei und antifaschistischen Menschen, ging es unter Begleitung durch die Polizei zurück zur Kundgebung. Dort angekommen, gab es viel Zustimmung durch Passant:innen, aber auch Ablehnung. So versuchte ein Mensch aus einem Auto heraus, die Teilnehmer:innen der Kundgebung anzuspucken. Die Polizei reagierte darauf gar nicht, obwohl es direkt vor ihnen geschah.
Nach weiteren Redebeiträgen und Musik, wurde die Kundgebung beendet. Auf dem Bahnhof verbliebene Antifaschist:innen, wollten solidarisch auf die von racial profiling betroffenen Menschen warten und ihnen Hilfe anbieten. Das Fazit, während ein paar Meter Luftlinie weiter Dresden is(s)t bunt sich selbst feierte, haben ca 25 Menschen das Richtige getan. Sie haben sich für Menschenrechte eingesetzt!