Heidenauer Wellenlänge in der Neustadt
Solidarität mit abgeschobener armenischer Familie und die Heidenauer Wellenlänge in der Neustadt
An diesem Freitag war viel los in der Dresdner Neustadt: 16 Uhr startete eine Demonstration von der Grünen Ecke zur St. Pauli Ruine. Diese Menschen zeigten sich solidarisch mit der am Montag abgeschobenen armenischen Familie. An dieser Demonstration nahmen ungefähr 200-250 Menschen teil. Neben einigen Politiker*innen nahmen vor allem Anwohner*innen an dieser Veranstaltung teil. Viele kannten die Familie und zeigten sich umso betroffener.
18.30 Uhr folgte eine rechtsextreme Demonstration im Alaunpark. Die Heidenauer Wellenlänge mobilisierte für ein „Sicheres Dresden“ und konnten 6-8 Teilnehmer*innen in die Neustadt ziehen.
Der Platz wurde schon vor dem Beginn der Veranstaltung von 150-200 Menschen blockiert die ihren Unmut freien Lauf ließen. Die Redner*innen konnten nur schwer hinter der Polizeikette zu Wort kommen und prahlten ebenfalls nicht gerade mit klug gewählten Themen: Es ging weniger um Sicherheit, sondern vielmehr darüber, was die Menschen riefen und die Dresdner Verkehrsbetriebe, die Straßenbahnen umleiten. Vor allem der/die Anmelder*in wirkte im Verlaufe der Zeit immer verzweifelter. Die anwesenden Menschen waren dagegen sehr gut drauf und zeigten sich in der Form des Protestes sehr kreativ. Auch viele Passant*innen schlossen sich schnell der Aktion an, so gab es einen Gegenprotest von insgesamt fast 300 Menschen.
Auch die Partei „Die Partei“ war anwesend und versorgte die Anwesenden mit Stickern und Ideen. Die eingesetzten Beamt*innen dudelten den Protest.
Es kam auch zu keinen Übergriffen, der Protest verlief friedlich. Die Veranstaltung wurde jedoch nach knapp 2 Stunden vorzeitig beendet. Die Anmelder*in und ihre rechtsradikalen Freund*innen wurden nach der Veranstaltung mit Polizeieskorte aus dem Alaunplatz geführt. Der Lautsprecherwagen wurde kurze Zeit später abgeholt. Über den Fußweg ging es dann zurück.
Am Ende der Kundgebung kam es noch zu einer ID-Maßnahme. Es wird vermutet, so der Einsatzleiter, dass der Mensch gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen hätte. Seine Habseligkeiten wurden durchsucht, sogar ein Adressbuch wurde genauer besehen. Darüber hinaus überprüften die eingesetzten Beamt*innen, ob das Fahrrad, mit dem der Mensch zur Demonstration gefahren ist, gestohlen wurde. Nach einer Stunde wurde der Mensch festgenommen. Die eingesetzten Beamt*innen wollten keine weitere Auskunft geben. Kurz nach der Ankunft am Revier durfte der Mensch ohne weitere Probleme wieder gehen.