DemonstrationDresden

75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens

In Dresden gedachte man am 13. Februar 2020 der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Neben den offiziellen Gedenkveranstaltungen nutzten auch Personen aus dem rechten Spektrum den Tag, um das Geschehene umzudeuten.

Der Tag begann am Morgen auf dem Heidefriedhof. Das erste Mal wurden hier Namen von Toten durch die Bombardierung verlesen. Mit dabei auch NS-Täter*innen. Auch Landtagspräsident Matthias Rößler nahm an der Veranstaltung teil.

Demonstration gegen das verlesen der Namen auf dem Heidefriedhof in Dresden
Demonstration gegen das verlesen der Namen der durch die Bombardierung gestorbenen auf dem Heidefriedhof in Dresden

Die Linksjugend Dresden sowie das Bündnis „Dresden Nazifrei“ organisierten eine kritische Gegenveranstaltung. Diese entrollten ein Transparent und es wurde gefordert: „Wir gedenken der Opfer der deutschen Barbarei. Täter*innen sind keine Opfer, wir fordern Gedenken abschaffen!“ Die Polizei umstellte daraufhin die angemeldete Veranstaltung und wollte diese vom Platz räumen. Der Protest konnte ca. 10 Minuten aufrecht erhalten werden. Danach wurden die Protestierenden von der Polizei, teils schubsend, aus dem Friedhof begleitet . Es folgten darauf mehrere Identitätsfeststellungen.

Währenddessen hielt die AfD eine Veranstaltung auf dem Altmarkt ab. Mit großen Transparenten, wo man unter anderem Leichenberge zu sehen bekam, wollten sie ihre Form des Gedenkens auf die Straße tragen. Dabei wurden kritisch aussehende Menschen und Pressevertreter*innen immer wieder von Teilnehmer*innen und Ordner*innen bedrängt. Auch war mindestens ein*e Teilnehmer*in der Veranstaltung mit einem Selbstverteidigungsschirm ausgerüstet, die Polizei wurde in Kenntnis gesetzt.

Die AFD hatte einen Stand auf dem Altmarkt um dort zu "Gedenken" eher wurde versucht die Geschichte um zu deuten
Die afd hatte einen Stand auf dem Altmarkt um dort zu „gedenken“. Eher wurde versucht, die Geschichte um zu deuten

Eine Samba-Truppe betrat kurze Zeit später lautstark den Platz und protestierte spontan gegen die AfD-Veranstaltung. Mit der Versammlungsbehörde wurde dann ein Weg gesucht, dass diese Menschen ihren Protest weiterführen können. Nachdem die Polizei die Menschen umstellte und abfilmte, besprachen diese, den Platz langsam zu verlassen. Zwischendurch gab es immer wieder Diskussionen der Polizei mit Pressevertreter*innen. Grund war ein Tuch über der Nase, die Journalist*innen wurden abgefilmt und im Verlauf des Tages von Beamt*innen der BFE-Einheit mehrfach mit Anzeigen bedroht.

Eine Sambagruppe ist überraschend und lautstark auf dem Altmarkt erschienen. Die dort anwesenden von der afd fangen dies nicht unterhaltsam, obwohl einige von Ihnen im Takt mit den Füßen wippten
Eine Sambagruppe ist überraschend und lautstark auf dem Altmarkt erschienen. Die dort anwesenden von der afd fangen dies nicht unterhaltsam, obwohl einige von Ihnen im Takt mit den Füßen wippten

Auf dem Neumarkt kam es dann zu einer kurzen Verfolgungsjagd. Grund war, dass Neonazi-Aktivistin Katja K. Menschen aus der Samba-Truppe bei irgendetwas erkannt haben soll. Die Polizei verfolgte daraufhin die Menschen und nahmen drei zur Seite. Von diesen wurden Aufnahmen angefertigt, denn sie hätten im letzten Jahr gegen das Versammlungsrecht verstoßen. Auch filmende Menschen wurden aggressiv angegangen von den Beamt*innen, einer abgeführt.

Am Abend folgte die Menschenkette und die zweite Gedenkveranstaltung der AfD. Letztere wurde von ca. 400 Menschen lautstark und kritisch begleitet. Am Zwinger traf sich eine kleine Gruppe um PEGIDA-Mitbegründer René Jahn, um unangemeldet einen Spaziergang durch die Stadt durchzuführen. Diese weigerten sich bis zuletzt, eine Veranstaltung anzumelden, die Versammlungsbehörde stufte sie als Ansammlung ein.

Am Abend formierte sich noch eine recht lautstarke Demo auf dem Altmarkt
Am Abend formierte sich noch eine recht lautstarke Demo auf dem Altmarkt

Etwa 50 Menschen begleitete die Kleingruppe Rechter lautstark. Die Polizei begleitete das mit einem Großaufgebot. Die Menschen versuchten die Gruppe zu blockieren und wurden auf die Straße in Richtung der fahrenden Polizeiautos geschoben und geschubst. Ein Rechter trat einem Journalisten mehrfach gegen die Beine, während die Polizei auch massiv die Arbeit der Presse einschränkte.

Die BFE Einheit brachte die "nicht versammlung" von Rene j. durch die Altmarkt Galarie und ging dabei sehr ruppig zu
Die BFE Einheit brachte die „nicht Versammlung“ von Rene J. durch die Altmarkt Galarie und ging dabei sehr ruppig zu

Kurzzeitig verlagerte sich die Aktion in die Altmarkt-Galerie. Hier wurden die Aktivist*innen und Pressevertreter*innen von Polizei und Security rausgeworfen. Auf der Wilsdruffer Straße warteten dann die Einheiten der BFE, die eine Kette zogen und alle Menschen am weitergehen hinderte. Auch hier nutzten sie Gewalt zur Durchführung.

Ein Teilnehmer der Demonstration stört sich daran das sie abgefilmt werden
Ein Teilnehmer der Demonstration stört sich daran dass sie abgefilmt werden

Der restliche Abend verlief friedlich. Die Gedenkveranstaltung der AfD wurde kurzzeitig von Feuerwerk gestört. Der Gegenprotest wurde bis zuletzt von der Polizei abgefilmt.

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns doch mit einem Kaffee!
« von 2 »

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.