DemonstrationHamburg

Hanau, nach Anschlag Protest in Hamburg

Im hessischen Hanau hatte ein Mann zehn Menschen getötet. Kurz nach dem Verbrechen entdeckte die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Täters in seiner Wohnung in Hanau. Noch in der Nacht übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen wegen Terror-Verdachts.

Mittlerweile kann von einem rassistischen Motiv des Täters ausgegangen werden. Die Texte, die er auf seiner Homepage veröffentlichte, wirken relativ wirr. Sie sind voll mit Verschwörungstheorien. Allerdings zeigen diese Texte auch ein klares rassistisches Weltbild. Die Diskurs- Verschiebung, vorangetrieben von der AFD, aber eben auch mit getrieben von unseren „Konservativen“ Parteien, hat sicherlich zur Radikalisierung beigetragen.

Nach Anschlag in Hanau: Demonstration gegen rechten Terror

Deutschlandweit demonstrierten gestern in über 50 Städten Menschen gegen den zunehmenden rechten Terror und rassistische Morde.

So sind auch in Hamburg ca. 3200 Menschen auf die Straße gegangen. Gestartet ist die Demonstration vor der AFD-Zentrale. Die Polizei hat Hamburger Gitter aufgestellt, um die Teilnehmer von der Zentrale fern zu halten. Bevor die Demo starten konnte, ist es kurz unruhig geworden, da ein Kameramann als Nazi beschimpft wurde, worauf hin dieser bedrängt wurde. Die Polizei schritt ein und ergriff eine Person aus der Demo.

Bevor die Demo starten konnte wurde es kurz Unruhig
Bevor die Demo starten konnte wurde es kurz Unruhig

Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist, wurden die ersten Redebeiträge gehalten. Unter anderem ergriff Cansu Özdemir, Abgeordnete der Linken, das Wort: „Der Täter mag alleine gehandelt haben, doch hinter ihm steht eine Ideologie, die seinen Taten Vorschub leistet.“ In einer Schweigeminute wurde der Opfer aus Hanau gedacht. Im Anschluss wurden einige ihrer Namen verlesen.

Ein Schild auf der Demo "Wer nicht hinseiht, war trotzdem Dabei"
Wer nicht hinseiht, war trotzdem Dabei

Nach den Redebeiträgen formierte sich die Demo und zog Richtung Sternschanze, dem Jungfernstieg und der Feldstraße. Beim Gängeviertel wurde, wie eigentlich erwartet, vom Dach einiger Häuser Pyrotechnik gezündet. Ein Banner wurde vom Dach gelassen “ Rassismus ist tödlich“.

Von den Dächern des Gängevirtels wird etwas Pyro gezündet
Von den Dächern des Gängevirtels wird etwas Pyro gezündet

Die Demonstration in Hamburg endete dann am S-Bahnhof Sternschanze. Ein Zitat bei der Abschlusskundgebung fasst die Situation in Deutschland aktuell gut zusammen :“Wir sehen überall das Gesicht des Täters, wo bleiben die Gesichter der Opfer? Wir haben die Gesellschaft immer gewarnt. Man muss nicht Nostradamus sein, um zu verstehen: Dieses Land hat ein Nazi-Problem.“

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