AFD Parteitag in Hamburg und Gegenprotest
Am heutigen Sonntag, den 15.11.2020 hat die AFD Hamburg ihren Parteitag in der Beruflichen Schule für Medien und Kommunikation abgehalten. Im Gegensatz zu allen anderen Parteien, die ihre Parteitage wegen Corona verschoben oder digital abgehalten haben, hat sich die zerstrittene Hamburger AFD vor Ort in Dulsberg getroffen.
Die AfD wollte am Sonntag in der Berufsbildenden Schule für Medien und Kommunikation in Dulsberg ihre Kandidatenliste für die Bundestagswahl im kommenden Jahr aufstellen. Es wird erwartet, dass erneut Bernd Baumann auf Platz eins kandidiert. Der 62-jährige sitzt seit 2017 im Bundestag und ist Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion.
Gegen diesen Parteitag haben ca 150 – 200 Menschen lautstark demonstriert. Teilweise wurde versucht, einzelnen Teilnehmern den Zugang zum Parteitag zu erschweren. Da dies nicht gelang wurde sich damit begnügt, ihnen lautstark die Meinung zu sagen.
Zwischen den Gegendemonstranten, die versuchten einzelnen Parteimitgliedern den Zutritt zu verhindern und der Polizei ist es immer wieder zu Rangeleien gekommen. Von Seiten der Polizei wurde unmittelbarer Zwang auch in Form von Pfefferspray eingesetzt.
Eine besonders unschöne Szene ereignete sich, als ein schwarzer Audi das Schulgelände verließ, auf dem der AFD Parteitag durchgeführt wurde. Teilnehmer des Gegenprotests blockierten das Fahrzeug. Die Polizei versuchte die Straße frei zu bekommen, setze auch dabei Pfefferspray ein. Der Fahrer beschleunigte dann in die Demonstranten. Eine Person wurde dabei verletzt. Einen vergleichbaren Fall gab es erst von gut einem Monat , in Henstedt-Ulzburg wurde vor vier Wochen am Rande einer AfD-Veranstaltung eine Gegendemonstrantin verletzt – sie wurde angefahren, offenbar von einem Mann, den die Polizei dem rechten Spektrum zuordnet.
Laut eines Polizeisprechers waren beim Protest am Sonntag in Hamburg wiederholt Menschen auf der Straße, die Teilnehmer des AfD-Parteitages beschimpft und dazu versucht haben sollen, diese aufzuhalten. Es habe auch hitzige Wortgefechte gegeben, von mehreren Demo-Teilnehmern wurden die Daten erfasst.
„Gegen sie wird nun wegen Nötigung und Sachbeschädigung ermittelt“, so der Sprecher. Aber auch gegen das AfD-Mitglied seien Ermittlungen eingeleitet worden – und zwar wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
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