Corona Demo in Dresden, Gewalt und Angriffe
Für den 13. März rief die Querdenken351 Gruppe nach Dresden zur Corona Demo auf. Geplant waren mehrere Kundgebungen mit mehr als 5000 Teilnehmer*innen gewesen. Diese Kundgebungen wurden durch die Versammlungsbehörde der Stadt Dresden auf Grund des Infektionsschutzes verboten. Der Anmelder, M. Fuchs, klagte gegen diese Entscheidung. Bereits am Freitag unterlag er vor dem Verwaltungsgericht Dresden. In der Nacht zu Samstag bestätigte das Oberverwaltungsgericht Bautzen das Verbot der Stadt Dresden.
Somit war für Dresden eine unklare Versammlungslage vorhergesehen.
Bereits am Vormittag sammelten sich in Dresden-Gorbitz mehr als 100 Menschen. Von dort aus zogen sie ohne Abstände und Masken durch den Stadtteil. Erst als Einsatzkräfte sie direkt kontaktieren wollten, verteilten sie sich in Kleingruppen. Die Polizei schritt sehr zurückhaltend ein und konnte nur etwa 20 Personen festhalten und ID behandeln. Der Rest zog in Kleingruppen zu Fuß und mit der Straßenbahn in die Innenstadt.
Die rechtsextreme Heidenauer Wellenlänge hatte noch kurzfristig eine Versammlung vor dem Maritim Hotel angezeigt. Dorthin strömten mehre als 1000 Menschen. Die Versammlung selbst war nur für 150 Menschen angemeldet / genehmigt worden. Die Polizei forderte daher die Menschen auf sich vom Platz zu entfernen, da die Versammlungsfläche nicht ausreichen würde. Daraufhin kam es zu Rangeleien und Schubsereien gegen Einsatzkräfte. Die Lage beruhigte sich nur sehr langsam.
Ein Großteil der Menschen setzte sich im Anschluss Richtung Bahnhof Mitte in Bewegung . Auf diesem Weg durchbrachen sie mehre Polizeiketten, welche von der Polizei nur mäßig motiviert durchgeführt wurden, und griffen Einsatzkräfte und Pressevertreter*innen gezielt an. Nun stoppten Einsatzkräfte den illegalen Aufzug. Dieser drehte sich um und bewegte sich in Richtung Magdeburger Straße. Nur durch kräftiges Einschreiten der Polizei konnte ein weiterer Aufzug in Richtung Impfzentrum in der Messe Dresden gestoppt werden. Hier kesselten die Einsatzkräfte etwa 500 – 600 Menschen. Im Kreuzungsbereich an der Ballsport Arena sammelten sich etwa 200 weitere Personen. Aus dieser Gruppe kam es zu Verbalen Angriffen auf eine kleine Gruppe Antifaschisten. Ebenso zeigte hier mindestens eine Person einen Hitlergruß und rief dazu „Sieg heil“.
Personen die nicht gekesselt wurde zogen weiter in Richtung Altmarkt. Hier ging es an der Kreuzkirche entlang zur Prager Straße. Auch dort gelang es der Polizei, einen Teil des Aufzugs zu stoppen. Hier ist es auch wieder zu Angriffen auf Polizeibeamte gekommen.
Antifaschistischen Gegenprotest wurde von Dresden Nazifrei, HOPE – fight racism, ZIVD, Grüne Jugend und Jusos in Form von Kundgebungen organisiert und durchgeführt. Abgesehen von diesem organisierten Protest, fanden sich sowohl an der Ballsport Arena als auch an der Prager Straße immer wieder kleinere Gruppen von Gegendemonstranten ein. Diese wurden auf der Prager Straße gekesselt und erhielten einen Platzverweis.
Fazit des Tages: Es konnten scheinbar ungehindert über mehrere Stunden mehr als 1000 Coronaleugnerinnen, AfDler, Reichsbürgerinnen, Nazis, Antisemiten und Verschwörungsidiologen durch die Innenstadt von Dresden ziehen. Es kam zu gezielten Angriffen auf Presseverteter*innen und der Polizei. Aus der Sicht des Pressesprechers der Polizei Dresden, sei es jedoch größtenteils friedlich geblieben, die Lage war einfach nur Dynamisch.
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