„Wir haben keinen Bock auf Armut“, unter diesem Motto ist am Sonntag eine Demonstration durch die Hamburger Innenstadt gezogen. Vordergründig protestieren die Teilnehmenden gegen die Energiekrise und die Energiepolitik. Doch der Teilnehmerkreis deckt sich überraschend mit denen der Corona, Querdenker und Reichsbürger Proteste.
Laut der Anmelder wurden 400 Personen erwartet, die sich ab 14.45 Uhr vor der Kunsthalle trafen. Die Polizei ging allerdings von weniger Teilnehmenden aus. Anschließend liefen die Demonstranten ab 16 Uhr durch die Innenstadt. Auf den Plakaten der Demonstrierenden waren teils krude Sprüche zu lesen. Auch der Rücktritt von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurde gefordert. Was dieser mit der Energiekriese zu tun, wurde jedoch nicht erklärt.
Gegen 17 Uhr löste sich die Veranstaltung zusehends an der Ernst-Merck-Straße auf. Eigentlich war das Ende für 18.30 bis 19 Uhr angekündigt worden. Aber den Veranstaltern ist das Benzin für ihren Generator ausgegangen. An der Laufstrecke standen vereinzelt Gegendemonstranten mit Plakaten auf den Texte wie „Niemand muss Schwurbel sein“ zu lesen waren. Teilnehmer der Demonstration wurden von diesen Schildern zum Teil so getriggert, das sie die Gegendemonstranten bedrängten.
Der Verfassungsschutz hatte im Vorfeld informiert: „Die Versammlungsfreiheit ist und bleibt ein hohes Gut. Wer indes am Sonntag mitmarschiert, läuft Seite an Seite mit Extremisten und lässt sich für ihre antidemokratische Ideologie instrumentalisieren.“
Am Sonntag vor der Hamburger Kunsthalle gehe es nicht um die Energiekrise, sondern um das Anheizen und Ausnutzen von Angst durch Verschwörungsideologen. Die Reaktion der angesprochenen Gruppe folgten prompt, fast 1000 Personen kommentierten den Tweet.
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