1. Mai in Hamburg
Der 1. Mai in Hamburg sollte der ruhigste seit langem werden. Der Tag begann um 12:00 Uhr an der U-Bahn-Station Straßburger Straße mit einer Demonstration des DGB. Die Gewerkschaften zogen durch Wohngebiete zum Bahnhof Barmbek.
Aus verschiedenen Blöcken der Demo wurden vereinzelt Rauchtöpfe gezündet. Nur der Block des Roten Aufbaus wurde von der Polizei begleitet, möglicherweise weil dieser besonders kritisch gegenüber der Tatsache war, dass die Deutsche Polizeigewerkschaft, die durch problematische Aussagen auffällt, auch im DGB vertreten ist.
Wer hat der Gibt Demonstration am 1.Mai
Wie erwartet verlief die Demonstration friedlich. Um 13:00 Uhr ging es weiter nach Eppendorf, einem eher wohlhabenden Viertel in Hamburg. Hier hatte das Bündnis „Wer hat der Gibt“ zur Demonstration aufgerufen. Die Demonstranten forderten, dass die Reichen die Rechnungen der Krise begleichen sollten, und betonten, dass wir uns die Reichen nicht mehr leisten können. Insgesamt war diese Demonstration bunt und vielfältig.
Der Antifa-Block wurde zeitweise sehr eng von der Polizei begleitet. Teilnehmer der Demonstration und auch Unbeteiligte wurden geschubst, da die Teilnehmer vermummt waren. Die Teilnehmer verständigten sich darauf, dass Vermummung durch Schlauchschals abgenommen wird, FFP2-Masken jedoch erlaubt sind. Als die Vermummung abgelegt wurde, durfte die Demonstration dennoch nicht weitergehen. Die Polizei wertete nun auch die FFP2-Masken als Vermummung. Erst als die Teilnehmer auf den Infektionsschutz verzichteten, durfte die Demonstration weiterziehen und ihr Ziel erreichen.
Anarchistische 1. Mai Demo konnte nicht Starten
Für uns bildete die anarchistische Demonstration am Tierpark Hagenbeck den Abschluss. Die Demonstration startete mit einiger Verspätung, da der Lautsprecherwagen durch die vorherige Demonstration zu spät ankam. Die Polizei erlaubte jedoch nicht, dass die Demonstration losging. Auch hier störte sich die Polizei an der Vermummung, vor allem an FFP2- und OP-Masken. Neben der Vermummung untersagte die Polizei auch eines der Transparente, da es angeblich eine Beleidigung darstelle und zur Gewalt aufrufe.
Die Versammlungsleitung verhandelte immer wieder mit der Polizeiführung, was jedoch darin endete, dass die Demonstration zu einer stationären Kundgebung geändert wurde. Als größere Teile der Demonstration mit der U-Bahn abreisen wollten, bildete die Polizei einen Kessel um die Teilnehmer. Es war unklar, warum dieser Kessel gebildet wurde und welches Ziel er hatte. Nach einer guten halben Stunde wurde der Kessel aufgelöst und die Menschen konnten abreisen.
Verletzter durch Stoß von Polizist
Einige der Demonstranten versuchten an der U-Bahn-Station Christuskirche auszusteigen, wurden jedoch von der Polizei daran gehindert. Daher stiegen alle an der Station Schlump aus. Hier blockierte die Polizei den einzigen Ausgang aus der Station, aber der Druck der Menschen wurde zu groß für die Polizeikette, so dass sie den Weg freigeben mussten.
Einige Menschen gingen von der Station in Richtung Schanze. Einer von ihnen wurde von einem Polizisten zu Boden geschubst, traf mit dem Kopf auf dem Asphalt und begann sofort zu krampfen. Der Polizist blickte zurück und verließ den Ort. Der Verletzte benötigte die Hilfe eines Notarztes und eines Rettungswagens und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Der Rest des Abends verlief ruhig, und das alljährliche Folklorefest vor der Roten Flora fand dieses Jahr nicht statt.