Das gescheiterte Comeback
Am Montag, nur drei Tage vor dem Jahrestag der Novemberpogrome, rief Pegida zum Comeback. Es wurde Höcke geladen und weiträumig mobilisiert. Erschienen sind nur ca 800 Menschen. Angereist aus Thüringen und dem Dresdener Umland. Zum großen Teil ältere Menschen, aber auch die JA war vor Ort.
Höcke schwadronierte erst zum Ende hin. Auch Marcus Fuchs rief zum Protest. Er hatte Kalbitz zu Gast. Hier nahmen die üblichen 200 Menschen Teil. Im Laufe des Abends schlossen sich beide Versammlungen zusammen um die Innenstadt lahmzulegen. Mit Geschrei und Pöbelei ging es gewohnte Runden. Plakate forderten den Rücktritt Kretschmers und Schusters Abschiebung. Fahnen der Freien Sachsen, Russlands und der AfD wurden verteilt und eifrig geschwenkt. Passantinnen und Pressevertreterinnen wurden bepöbelt und angegriffen. Die Polizei ermittelt wegen Raubes.
Die Überraschung des Abends war jedoch die Zivilgesellschaft Dresdens. Ein breiter Protest stellte sich den Versammlungen entgegen. Bis zu 2000 Menschen zeigten lautstark und entschlossen, das für Hass und Hetze kein Platz in Dresden ist.
Weder auf dem Schlossplatz, vor dem Kulturpalast noch auf der Strecke konnten ungestört Hetze und Menschenfeindlichkeit verbreitet werden. Egal wo Pegida auftauchte, es wurde laut und entschlossen dagegen demonstriert. Es gab ein paar Versuche, den Marsch zu blockieren.
Dies wurde durch rabiates Eingreifen der Polizei verhindert, oder die Demonstration daran vorbei geleitet. Behörden der Stadt wirkten überfordert mit der Situation. Es scheint naheliegend, dass hier nicht mit dieser Menge Gegenprotest gerechnet worden ist. Die letzten Jahre zeigten jedoch, wenn Höcke in der Stadt ist, ist diese in der Lage dem zu widersprechen.
Bis weit nach 21 Uhr zog sich die Veranstaltung von Pegida. Hörbar war jedoch der Gegenprotest, bis zum Ende lautstark und entschlossen. Der Abend endete mit der gewohnten schnellen Abreise der Teilnehmer*innen von Pegida. Der Gegenprotest, organisiert von Stura, Hope.fight racism und Nationalismus raus aus den Köpfen, zog mit guter Stimmung und Musik zum Albertplatz, um dort die Veranstaltung zu beenden.