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Pegida und Gegendemos am 06.02.2017

Ein Teilnehmer der Gegendemonstration zeigt den Pegida Demonstranten seine Meinung

Ein Teilnehmer der Gegendemonstration zeigt den Pegida Demonstranten seine Meinung

Am Montag, 06.02.2017 fanden wieder mehrere Proteste gegen die „ Pegida – Bewegung“ statt.

Gleich drei Kundgebungen wurden angemeldet um gegen Pegida zu Demonstrieren. Eine Kundgebung fand unter dem Motto: „Gegen rassistisches Gedankengut auf dem Schlossplatz“ gegen 18:00 an der Chiaverigasse in der Nähe des Schlossplatzes statt.
„Nationalismus raus aus den Köpfen“ traf sich gegen 18:10 Uhr am Terassenufer. Gegen 18:30 Uhr fand dann die Kundgebung von „NOPE.“ unter dem Motto: „Block by Block“ statt.
Laut „durchgezählt“ nahmen an den unterschiedlichen Veranstaltungen zwischen 90 und 130 Menschen teil.

Die Veranstaltung von Pegida wurde gegen 18.30 Uhr auf dem Schlossplatz eröffnet. Als diese sich nach einigen Redebeiträgen in Bewegung setzte, fand sich spontan eine Gruppe von ca. 30 Aktivist*innen zusammen.

Diese Gruppe ist schon öfters am Rand der Pegida Demonstration zu sehen gewesen

Auf der Augustusbrücke machte es sich diese Gruppe teilweise auf Müllbeuteln sitzend gemütlich und meldeten eine offizielle Versammlung an. Diese wurde von der Polizei genehmigt, die Versammlung sollte aber auf den Gehweg ausweichen. Einige stehende Aktivist*innen wurden von den Polizist*innen aggressiv Richtung Gehweg geschubst. Dabei wurde auch ein Aktivist von einem Polizisten ins Gesicht geschlagen. Nachdem dieser sich beschwerte, wurde noch ein zweites Mal zugeschlagen. Laut Aussage des Demonstranten bekommt er unter anderem eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Einige Aktivist*innen blieben jedoch auf der Route von Pegida sitzen. Daraufhin „umstellten“ die Polizist*innen die Gruppe und lotsten die Pegida Anhänger*innen drum herum.
Während dessen mussten sich die Aktivist*innen und Journalisten immer wieder Beleidigungen wie: „Euch sollte man vergasen“, „Ihr scheiß Juden“ und „Faules Pack“ über sich ergehen lassen. Auch sollen Pegida Anhänger*innen die Gruppe mit Kleingeld beworfen haben.
Nachdem die Pegida Anhänger*innen vorüber gezogen waren, durften die Aktivist*innen ungehindert zu den anderen Kundgebungen zurück gehen.
Als der Demonstrationszug von Pegida über das Terassenufer zurück zum Schlossplatz lief, bepöbelten die „besorgten“ Bürger*innen die Teilnehmer*innen der Gegenkundgebung auf der Brühlschen Terrasse.

Einige Teilnehmer einer Gegendemonstration versuchten spontan die Route von Pegida zu Blockieren

Nach weiteren Redebeiträgen wurde kurz nach 20:00 Uhr die Versammlung von Pegida beendet.
Größere Gruppen „reisten“ daraufhin Richtung Neumarkt ab.

Auf dem Neumarkt wurde am Montagvormittag das Kunstprojekt „Monument“ von dem Deutsch-Syrischem Künstler Manaf Halbouni aufgebaut. Drei ausrangierte Buswracks wurden hochkant nahe der Frauenkirche aufgestellt. Diese sollen an den Krieg in Syrien und an das Leid der Zivilbevölkerung erinnern und gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Bereits im Vorfeld wurde in den Netzwerken heftig darüber diskutiert. „Besorgte“ Bürger*innen hetzten regelrecht gegen das Kunstprojekt.
Auf Grund dessen, wurden unterschiedliche Aktionen von Pegida Anhänger*innen gegen das „Monument“ erwartet. Um dies zu verhindern löste sich auf der Brühlschen Terrasse eine größere Gruppe von Gegendemonstrant*innnen und machten sich zügig auf den Weg zum Neumarkt.

Die Situation auf dem Neumarkt ist zwischenzeitlich sehr Chaotisch gewesen

Sie positionierten sich mit Transparenten vor dem „Monument“, meldeten eine offizielle Versammlung an und wurden schnell von den Polizist*innen „umstellt“. Die Aktivist*innen wehrten sie sich lautstark gegen die immer wieder pöbelnden Pegida Anhänger*innen.
Die Polizist*innen wurden anscheinend von diesen Aktionen überrascht. Das Vorgehen der Beamt*innnen war zunächst sehr unkoordiniert. Nach einigen Minuten versuchten sie, die unterschiedlichen Gruppen auseinander zutreiben. Dabei gab es auch heftiges Gerangel zwischen Polizist*innen und den Aktivist*innen.

Besonders hier zeigte sich erneut das Gewaltpotenzial die von den Pegida Anhänger*innen ausgeht. Es wurden nicht nur Aktivist*innen beleidigt und bedroht, sondern auch die Beamt*innen und Journalist*innen.

Nach dem der Großteil von Pegida Anhänger*innen den Neumarkt verlassen hatte, entspannte sich die Situation am „Monument“ schnell und auch die Aktivist*innen begaben sich auf den Heimweg. Gegen 21:00 Uhr waren alle Versammlungen in Dresden offiziell beendet.

 

 
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