Eröffnung der Kunstinstallation „ Lampedusa361 “ in Dresden
In Dresden wurde heute am 10.02.2017 die Kunstinstallation „ Lampedusa361 “ auf dem Theaterplatz eröffnet und ist bis zum 14.02.2017 zu sehen.
Für die Kunstinstallation „ Lampedusa361 “ wurden 90 Fotos auf großformatigen Matten gedruckt und auf dem Theaterplatz um das „König Johann Denkmal“ gelegt. Tafeln hinter den „Grabmatten“ erzählen die Geschichte der Flüchtlingsgräber auf Sizilien. Es soll der Eindruck eines Friedhofes entstehen und Menschen auf die Tragödie aufmerksam machen. Ebenfalls soll es die große Leistung der italienischen Gesellschaft dokumentieren.
Im letztem Jahr ertranken mehr als 5000 Menschen auf ihrer Flucht im Mittelmeer. Dies hat zufolge, dass einige Friedhöfe keine Kapazität mehr frei haben, um die Opfer zu bestatten. Opfer werden daher auf verschiedenen Friedhöfen im ganzem Land bestattet. Teilweise 100 km vom Meer entfernt. Die 90 Bilder der Kunstinstallation entstanden somit auf 25 Friedhöfen.
Das Kunstprojekt ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt Dresden und der Organisation „Friends of Dresden Deutschland e.V.“.
Auf Grund der Störaktionen bei der Eröffnung des Kunstprojektes „Monument“ (am 07.02.17 auf dem Neumarkt Dresden) wurden spezielle Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die Kunstinstallation ist weiträumig umzäunt und kann nur durch vier „Eingängen“ betreten werden. Außerdem gibt einen Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr vor Ort sein soll.
Auch das Rednerpodest wurde umzäunt und von Polizist*innen geschützt.
Gegen 14:00 Uhr wurde „ Lampedusa361 “ offiziell eröffnet. „Banda Communale“ sorgte für musikalische Begleitung. Nach kurzen Eröffnungsreden von OB Dirk Hilbert und den Organisatoren durften die Besucher*innen die Kunstinstallation genauer betrachten und ein Grablicht an den einzelnen „Grabmatten“ ablegen. Besonders in den nächsten Minuten legte sich eine Stille über den Platz.
Einzelne versuchte Störaktionen (lautstarke Kritik und Diskussionen sowie „Buhrufe“ und Pfiffe) der Gegenveranstaltung wurden seitens der Polizei schnell unterbunden. Die „Störer*innen“ wurden wieder zu ihrer Veranstaltung zurück geschickt.
Nachdem sich anschließend der Platz schnell leerte, zogen die Anhänger*innen der Gegenveranstaltung weiter zum „Monument“ auf dem Neumarkt.
Hier fand eine Veranstaltung statt zum Gedenken an die Opfer des 13.02.1945 (wird auch von den Teilnehmer*innen als „Bombenholocaust“ bezeichnet).
Die Stimmung auf dem Neumarkt war sehr angespannt. Die Teilnehmer*innen lieferten sich lautstarke Auseinandersetzungen mit Passant*innen und linken Aktivist*innen. Eine Familie mit zwei Kindern, die gemeinsam das Kunstprojekt in Augenschein nahmen, um den weltweiten Opfern zu gedenken wurden heftig beleidigt und bepöbelt. Geschockt und entsetzt von diesen Geschehnissen und unmenschlichem Umgang miteinander brach eines der Kinder in Tränen aus.
Eine Gruppe aus der „pöbelden“ Menge legte zum Ende der Veranstaltung provokativ lächelnd ein Grabgesteckt mit Schleife am „Monument“ nieder.