DemonstrationDresden

PEGIDA und die Heidenauer Wellenlänge

Montags in Dresden: Bei PEGIDA über „linke Refugeefetischist[*innen]“ und Übergriffe gegen die Polizei

Nachdem PEGIDA letzte Woche zugunsten der AfD pausierte, traf man sie heute wieder in voller Stärke auf dem Altmarkt an. Diesmal waren sie jedoch nicht alleine mit dem Gegenprotest: Auch die rechtsextreme Heidenauer Wellenlänge unter Madelaine Feige mobilisierte auf den Altmarkt unter dem Motto „Alles Banane!“. Keiner wusste, was die „Anti-Antifa“ und ihre Sympathisant*innen damit ausdrücken wollen. Auch die Teilnehmer*innen dieser Veranstaltung waren eher mit essen beschäftigt.

Unter dem Motto „Alles Banane“ trafen sich an diesem Montag noch eine andere rechte Gruppierung, die Heidenauer Wellenlänge/ „Anti-Antifa“

Wie jede Woche mobilisierte auch an diesem Montag die Gruppe „Nationalismus raus aus den Köpfen“ auf den Altmarkt. Diese Woche fanden auch mehr Menschen ihren Weg an den Ort des Geschehens. Es war auch eine Reporter*in aus der Schweiz zugegen, die mit den anwesenden Menschen sprach.

Diese Woche gibt es nur wenig zu den Reden von PEGIDA zu sagen: Es gab eine Schweigeminute, die nur wenige Sekunden durchgezogen wurde, und es wurde ein Wochenrückblick durchgeführt. Neu war ein Redner der rechtsextremen Gruppe 1Prozent, Jean-Pascal Hohm, der auch in der AfD tätig sein soll. Dieser sprach über „linke Refugeefetischist[*innen]“ und bestätigte in einem Nebensatz, dass 1Prozent rechtsextrem sei. Er forderte, wie jede*r Redner*in, dass Deutschland zurück geholt werden und Angela Merkel weg müsse.

An diesem Montag waren die Teilnehmer*innen der PEGIDA-Veranstaltung wieder besonders schlecht drauf. Immer wieder wurden Menschen beschimpft und bedroht.

Die Teilnehmer*innen der PEGIDA-Veranstaltung zeigten sich heute besonders aggressiv. So wurden die Menschen der Gegenveranstaltung beschimpft und bedroht. Ein*e Tourist*in wurde massiv angefeindet, als diese*r sich nicht für PEGIDA aussprach. Es wurde auch erneut immer wieder an den Transparenten gezogen und gezerrt während einer der Teilnehmer*innen in einem Gespräch die Shoah leugnete. Auch war wieder ein Schild mit antisemitischer Botschaft vertreten, sowie eine Reichsbürgerfahne.

Auch der Antisemitismus fehlte an diesem Montag nicht.

Am Gegenprotest selbst verlief der Abend friedlich. Mir wurde im Laufe des Tages jedoch zugetragen, dass bei der rechtsextremen Veranstaltung der Wellenlänge Polizist*innen angegriffen wurden, die vermutlich die Einhaltung der zugewiesenen Kundgebungsfläche durchsetzen wollten. Sie wurden, laut Augenzeug*innen, auch mit Fahnenstangen angegriffen. Die eingesetzten Beamt*innen führten eine ID bei mehreren Personen, darunter auch die Anmelder*in selbst, durch. Nicos Chawales, eine andere Person aus dem rechtspopulistischen Kreis der vor kurzem Besuch von der Kriminalpolizei erhalten hatte, musste unter unmittelbaren Zwang festgenommen werden, er wurde kurze Zeit später aber wieder entlassen.

Nicos Chawales, der mit Sprüchen wie „[…] und wenn es Not tut und NICHTS mehr hilft, werde ich auch töten. Garantiert!“ (Originalzitat) aufsehen erregte wurde an diesem Tag kurzzeitig festgenommen.
Kurz vor dem Ende der PEGIDA-Veranstaltung versammelten sich einige „Anti-Antifa“ Anhänger*innen am Gegenprotest und filmten diesen ab. Kurz danach beschäftigten sie wieder die eingesetzten Beamt*innen und wollten angebliche Straftaten anzeigen. Trotz allem verlief der Abend für die Gegendemonstrant*innen friedlich und auch PEGIDA konnte sich wieder untereinander in ihrem Hass bestätigen.

 

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