10.000 Demonstrieren gegen Merkel muss weg in Hamburg
Rechte hatten bundesweit geworben: Die „Merkel muss weg“-Demo in Hamburg sollte am Mittwochabend nach einigen Monaten Pause ein Zeichen setzen – besonders nach den Vorkommnissen in Chemnitz.
Die Frage dabei: Schaffen es die Rechten auch in einer westdeutschen Großstadt wie Hamburg den Vorfall auszuschlachten und so groß zu mobilisieren.
Die Antwort ist nein, sie schafften es nicht. Zur rechtsextremen „Merkel muss weg“- Demo in Hamburg sind 187 Teilnehmer gekommen, die Polizei hat durchgezählt. Die Gegendemonstrationen der Hamburger mobilisierten laut Polizei ca. 10.000 Menschen. Damit hat Hamburg in kurzer Zeit zwei sehr große Demonstrationen (Seebrücke Hamburg) gegen Fremdenfeindlichkeit durchgeführt.
Die Teilnehmer der „Merkel muss weg“ Demonstration skandierten ihr üblichen „Wir sind das Volk“- Rufe, was angesichts der personellen Unterlegenheit purer Hohn ist. Das Besondere an diesem Mittwoch ist der Auftritt von Sigfried Däbritz, neben Lutz Bachmann der zweite Mann bei Pegida in Dresden, gewesen. Er versuchte mit Durchhalte – Parolen und Phrasen, die in Dresden funktionieren mögen, die Hamburger „Merkel muss weg“ Demonstranten zu motivieren. Allerdings muss er wohl noch lernen, das Hamburg und Dresden neben der Elbe und zweitklassigen Fußball nicht viel gemeinsam haben. Rechtsextreme Demonstrationen hatten es in Hamburg schon immer schwer.
Von den vier auf dem Gänsemarkt positionierten Wasserwerfern ist einer kurzzeitig zum Einsatz gekommen, weil Teilnehmer der Gegenkundgebung nach Angaben der Polizei Gegenstände auf Beamte geworfen haben sollen. Hierbei handelte es sich um ungekochte Eier. Der Einsatz des Wasserwerfers an dieser Stelle war sicher nicht ohne Risiko, so hatten die Demonstranten an der Stelle keine Möglichkeit auszuweichen. Man sollte an dieser Stelle fragen, ob das werfen von Eiern den Einsatz eines Wasserwerfers rechtfertigt.
Einsatzleiter Hartmut Dudde war vor Ort. Insgesamt waren 1000 Polizisten im Einsatz. Zur Unterstützung waren auch Beamte aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Berlin und Rheinland Pfalz sowie die Bundespolizei dabei.
Ein Teilnehmer der „Merkel muss weg“-Demo wurde angegriffen und verletzt, als er die noch laufende Kundgebung verließ. Einige Gegendemonstranten eilten der Person zur Hilfe. Die Polizei nahm einen Tatverdächtigen fest.
Wie die Polizei weiter mitteilt, ist ein Journalist mit einem Stein beworfen worden. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein.