Alter Wein in neuen Schläuchen : Michel wach endlich auf Demo in Hamburg
Hamburg – Bisher unter dem Namen, Merkel muss Weg, wurde dieses mal eine Laufdemo unter dem Namen Michel wach endlich auf angemeldet.
Gegen 11:30 versammelten sich erst einmal die Teilnehmer der linken Gegendemonstration an der Hamburger Stadthausbrücke vor dem alten Stadthaus, welches im zweiten Weltkrieg von der GeStaPo genutzt wurde. Der erste Redebeitrag befasste sich auch genau mit diesem Gebäude, und dem Umstand, dass von den 750 Quadratmetern für eine Gedenkstelle nur 50 umgesetzt wurden. Begleitet von der Bereitschaftspolizei und Musik, setzte sich der Zug über den Graskeller und die Nebenstraßen in Bewegung bis hin zur Hamburger St. Michaelis Kirche, auch genannt Michel, an welchen die Polizei Hamburg mit Gittern und Einsatzfahrzeugen die beiden Demonstrationen voneinander getrennt halten wollte.
Die Kundgebung mit dem Motto „Michel wach endlich auf!“ startete gegen 13:00 und zählte,laut den Angaben der Polizei Hamburg, kurz vor Beginn der Kundgebung 50 Teilnehmer (später stieg die Zahl auf 77,die Gegendemonstration zählte 790 Teilnehmer), und fand unter der U-Bahn Brücke am Rödingsmarkt statt.
Als erster Redner trat Hartmut Issmar auf und sprach über den “ von Menschen gemachten Klimawandel“ sowie über „Klimapolitik, die durch Finanzlobbys betrieben wird „. Auch die Kritik an alternativen Energiequellen, wie Solar- oder Windkraftenergie, wurde laut. Herr Issmar selbst ist Diplom – Ingenieur und beschäftigt sich mit seinem Unternehmen im Hochbau. Herr Issmar fiel bei einer BÄRGIDA Demonstration auf, als er von den „Juden, die Europa und Deutschland vernichten werden“ sprach. Er spricht von der „Hochfinanz“ , ein Begriff, der in den 1920er Jahren dafür gebraucht wurde, um jüdischer Bankiers zu beschreiben und darüber,dass dieser mit den Kommunismus für den „Untergang Deutschlands“ sorgt.
Die restlichen Redebeiträge beschäftigten sich mit Zahlen zur Ausländerkriminalität in Hamburg, sowie der Anzahl der Asylsuchenden im Raum Hamburg. Keiner der Redner nannte Quellen für seine Aussagen, somit sind die genannten Zahlen nicht belastbar.
Gegen Ende der Demonstration wurde es kurz unruhig. Grund hierfür war der Lärm, der mit den Absprerrgittern verursacht wurde. Einige Teilnehmer der Gegendemo versuchten die Absperrung zu durchbrechen. In diesem Tumult wurde ein Journalist von einer Person aus der Gegendemonstration tätig angegangen, konnte sich dann aber hinter die Absperrung zurück ziehen. Die Polizei reagierte auf den Versuch, die Absperrung zu durchbrechen, in dem sie zwei Wasserwerfer bereit machte und eine Polizeikette errichtete.