Demonstration

Bundesweite Demonstrationen gegen Corona Regelungen

Am Samstag riefen in ganz Deutschland Gruppierungen aus dem rechten und verschwörungstheoretischem Spektrum zu Demonstrationen auf. Diese nennen sich selbst „Corona Rebellen“ und demonstrieren nach eigenen Aussagen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

„Die Motivation der Menschen dieser Bewegung, sind unterschiedlich. Einig leugnen die Existenz des COVID-19 Virus. Andere Demonstrieren gegen eine Impflicht, anderen gehen nur die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona Pandemie zu weit. Untermalt wird dieser mit den wildesten Verschwörungstheorien, geschmückt mit antisemitischen Stereotypen.

Teilnehmer der "nicht" Versammlung im großen Garten
Teilnehmer der „nicht“ Versammlung im großen Garten

In Dresden versammelten sich am Nachmittag mehrere hundert Menschen. Sie forderten mit Plakaten die Aufhebung der Corona Verordnungen. Um mit den Teilnehmer*innen dieser nicht angemeldeten Versammlung zu sprechen kam, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in den Großen Garten.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ohne Mundschutz im großen Garten
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ohne Mundschutz bei corona Demo im großen Garten

Nachdem der Ministerpräsident das Gespräch zu einzelnen Menschen suchte, bildete sich schnell um ihn herum eine Menschenmasse. Michael Kretschmer verzichtete bewusst auf das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, obwohl das Infektionsschutzgesetz genau das vorschreibt. Auch auf Abstände achtete er und seine Personenschützer*innen nicht. Es wurden bereits Anzeigen gegen den Ministerpräsidenten aufgegeben.

Aufgrund mehrerer Beleidigungen musste er am Ende das Gespräch abbrechen, die Teilnehmer*innen konnten derweil zum Neumarkt weiter ziehen und sich einer weiteren Demonstration anschließen.

Auf dem Neumarkt wurde dann weiter Demonstriert
Auf dem Neumarkt wurde dann weiter gegen die Corona Maßnahmen Demonstriert

Nach Rücksprache mit der Polizei sahen die Beamten*innen im Großen Garten keinen Anlass einzuschreiten. Sie hielten die mehreren hundert Personen für keinen Versammlungen.

Auch Corona Demonstrationen in Hamburg

In Hamburg wurden mehrere Demonstrationen von Privatpersonen angezeigt. 50 Teilnehmer waren auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz genehmigt, trotzdem hatten sich auch außerhalb der Absperrung mehr als einhundert Menschen versammelt. Die Polizei schritt nicht ein.

Das Absperrband teilt „zufällige Zuschauer“ von der Demonstration

Vereinzelt kamen Gegner der Bewegung, die mit Buhrufen ihrem Ärger Ausdruck verliehen. Mindestens ein Mensch sei getreten worden. Umstehende konnten offenbar eine Eskalation verhindern. Kurze Zeit später kam es zu einer weiteren Rangelei.

Die Demonstration wurde von einer Gegendemonstration begleitet

Nach dem die Demonstration auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz zogen die meisten weiter auf den Rathausmarkt.

Die Versammlungsbehörde hatte für 15.30 Uhr lediglich eine Mini-Demo mit maximal 50 Teilnehmern auf dem Rathausmarkt genehmigt, der Veranstalter des Protests mit dem Tenor „Wir sind das Grundgesetz“ hatte sogar nur 25 Personen angekündigt. Noch vor Beginn der Demo versammelten sich mehr als 300 Menschen in der City, möglicherweise auch, weil sie nicht mitbekommen hatten, dass eine angekündigte Demo mit bis zu 4000 Teilnehmern nicht erlaubt und schließlich abgesagt wurde.

Vorne Verschörungstheoretiker, dahinter Gegenprotest

NPD Chef sorgt für Unruhe

Lennart Schwarzbach, Vorsitzender der Hamburger NPD war vor Beginn der Veranstaltung auch auf dem Rathausmarkt erschienen und direkt in den Fokus von Anwesenden der linken Gegendemonstranten geraten. Die Polizei griff mit einem Trupp ein, kesselte den NPD Mann und führte ihn dann zur S-Bahn Jungfernstieg.

Lennart Schwarzbach (NPD) wird von der Polizei umringt.

Hamburgs Polizei setzt Pfefferspray ein

Auf dem Rathausmarkt schaukelte sich die Stimmung zwischen Rechten, Verschwörungstheoretikern und linken Gegendemonstranten hoch. Erst wurde sich verbal gefetzt, dann flogen Eier, die Polizei setzte sogar Pfefferspray ein, um Gruppen zu trennen. In der zum Teil höchst unübersichtlichen Lage wurde schließlich mindestens eine Person verletzt – der Mann wurde mit einer Flasche an der Schläfe getroffen, seine blutende Verletzung wurde von Sanitätern behandelt.  

Die Polizei Hamburg versucht verschiedene „Lager“ zu trennen

Auffällig ist leider bei der Polizei Hamburg wieder gewesen, das sie vor allem die linken Gegendemonstranten im Blick hatten. So wurden schon vor der eigentlichen Demonstration eher links wirkende Gruppen kontrolliert, weil sie als Gruppe aufgetreten sind. Direkt daneben konnten sich jedoch unbehelligt größere Grüppchen von Verschwörungstheoretikern versammeln.

Schon vor der eigentlichen Demo kontrolliert die Polizei „linke kleingruppen“
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