PEGIDA am Montag in Dresden
Montags in Dresden: Über sexuelle Belästigung und Merkel/Schulz-Hitler-Gleichsetzungen bei PEGIDA
Ein neuer Montag mit dem alten Leiden: PEGIDA hetzt auf dem Neumarkt, aber auch diese Woche mobilisierte die Gruppe „Nationalismus raus aus den Köpfen“ dagegen. Zahlenmäßig war alles wie immer: Keine Seite konnte mehr Teilnehmer*innen verzeichnen im Vergleich zu den letzten Wochen.
Heute durften neben den üblichen Redner*innen auch Lutz Bachmann und Robert Timm einen Vortrag halten. Letzterer gehört zur rechtsextremen Identitären Bewegung, die mit der C-Star im Mittelmeer Schlagzeilen machte. Die Reden konnten trotzdem nicht mit neuen Inhalten glänzen.
Neben der „Lügenpresse“ gab es auch viel Meckerei gegen die NGOs, die auf dem Mittelmeer unterwegs sind. Ebenfalls wurden wieder allerlei Straftaten herbei geredet, die Geflüchtete begangen haben sollen. Die Meute skandierte „Abschieben!“ oder „Merkel muss weg!“.
Derweil organisierten die Menschen des Gegenprotestes ein Bullshit-Bingo, mit dem sie sich die Zeit auf dem Neumarkt vertrieben. Auch beim Gegenprotest gab es Besuch: Die Menschen der Seenotrettung Mission Lifeline unterstützten die Menschen. Auch schlossen sich diese Woche wieder viele Tourist*innen dem Gegenprotest an oder bekundeten ihre Solidarität, umarmten die Menschen oder dankten ihnen.
Leider war auch diese Woche nicht alles schön: Die Teilnehmer*innen der Gegendemonstration wurden auch diese Woche beschimpft, beleidigt und teilweise auch bedroht. Ein Mensch wurde sogar von Anhänger*innen der „Anti-Antifa“ über den Platz gejagt, bevor PEGIDA oder der Gegenprotest überhaupt begonnen hatte.
Höhepunkte waren unter anderem ein Schild, welches Angela Merkel sowie Martin Schulz mit Adolf Hitler gleichsetzte. Die eingesetzten Beamt*innen schienen das Schild übersehen zu haben, denn trotz Straftatbestand konnte es bis Ende „bewundert“ werden.
Außerdem wurden heute 3 junge Frauen im Alter von 15 und 16 Jahren sexuell belästigt. Der Täter, ein Ü-40 Teilnehmer bei PEGIDA, der schon öfter negativ auffiel, musste sich gegenüber den Frauen verantworten und entschuldigen. Das tat er jedoch nicht und durfte dann wieder gehen. Vermutlich verließ er sofort das Gelände. Ein eingesetzter Beamte schüttelte über diesen Mensch nur den Kopf.
Die Abreise wurde dann noch von mehreren ehemaligen PEGIDA-Teilnehmer*innen bedroht. Außerdem berichtete ein Mensch, dass abreisende PEGIDA-Teilnehmer*innen die eingesetzten Polizist*innen mit Auschwitz-Wachmännern verglichen haben soll.