Revolutionäre 1. Mai Demo in Hamburg verlief friedlich
Die revolutionäre 1. Mai Demonstration in Hamburg verlief so friedlich wie schon lange nicht mehr.
Die Hamburger Polizei spricht vom „friedlichsten Einsatzverlauf seit Jahren“ – die Gewerkschaft der Polizei hofft auf eine Trendwende: Seit langem blieb es bei der „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“ in Hamburg nicht mehr so ruhig. Ein paar Böllerwürfe, Graffiti, zerkratzte Autos, eine eingeschlagene Autoscheibe und ein einzelner Angriff auf einen Beamten, der aber ohne schwere Folgen blieb. Hamburgs Polizeisprecher Timo Zill : „Wenn man sich die 1. Mai-Demonstrationen der letzten Jahre in Hamburg anguckt, dann stellt man fest, es ist Stück für Stück ruhiger geworden.“ Am Rande der Versammlung nahmen die Beamten in Wandsbek nach einem Autoaufbruch eine Person fest. Der Mann leistete heftigen Widerstand und beleidigte die Beamten mit üblen Ausdrücken. Zwei Polizisten wurden bei der Festnahme leicht verletzt. Es handele sich nach ersten Erkenntnissen aber um keinen Teilnehmer der Demonstration, teilte die Polizei mit, nachdem die Bildzeitung noch am Abend des 1. Mais das gegenteil davon berichtete.
Etwas mehr als 1000 Teilnehmer versammelten sich zunächst gegen 18 Uhr am Dienstagabend vor dem Hauptbahnhof. Gemeinsam zogen sie durch St. Georg, Hohenfelde und Eilbek nach Wandsbek. In der Nähe des U-Bahnhofs Wandsbeker Chaussee fand gegen 20.45 Uhr die Abschlusskundgebung statt.
Vorweg lief ein feministischer Block, der weniger martialisch daherkam als der übliche „Schwarze Block“. Das alles begleitet von rund 1400 Polizisten aus Hamburg, Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei, und: Weit weg von der Roten Flora im Schanzenviertel, wo der Abend im Anschluss an die Kundgebung selbst für einen Feiertag ungewöhnlich ruhig verlief.
Die Inhalte, die am Dienstag präsentiert wurden, waren vielfältig. Neben der Forderung nach Kommunismus und Systemwechsel ging es unter anderem gegen das Kapital, die Waffenindustrie, die Polizei, Sexismus, hohe Mieten… „Marx statt Merkel“ prangte auf einem Plakat, daneben Fahnen mit dem Porträt des Chefs der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei, Abdullah Öcalan.