DemonstrationDresden

Querdenker versuchen den Landtag zu stören

Querdenker riefen in Telegramm Chats offen dazu auf die am Montag stattfindene Sondersitzung im sächsischen Landtag über die epidemische Lage zu verunmöglichen.

Angestachelt von dieser Art Mobilmachung, gibt es seit Wochen unerlaubte Demonstrationen in sächsischen Orten. Nach der Belagerung des privaten Hauses von Gesundheitsministerin Petra Köpping, stand IM Wöller einmal mehr im Fokus. So sorgte er dafür, das in den letzten Tagen plötzlich Polizisten diese Versammlungen auflösten, und zum 06.012.2021 Einsatzkräfte aus Berlin, Schleswig Holstein und NRW vor Ort unterstützten. Hamburger Gitter und zwei Wasserwerfer rundeten das Szenario ab.

Nach dem Querdenker wochenlang ungestört in Sachsen die Situation verschlimmern konnten, wurde dieses mal mehr Polizei aufgefahren
Nach dem Querdenker wochenlang ungestört in Sachsen die Situation verschlimmern konnten, wurde dieses mal mehr Polizei aufgefahren

Angekommen am Landtag, bot sich ein ungewöhnlicher Anblick. Die Zugänge bewacht, das Gelände gegittert. Beamt: innen aus Schleswig Holstein fragten jeden Menschen nach seiner Absicht, die Sperre passieren zu wollen. Anfangs war das für jede:n der nicht offensichtlich erkennbar Querdenker war möglich. Nach ca 1h hatten sich ungefähr 20 Personen versammelt, die nun, trotz ihres biederen Erscheinungsbildes, erkennbar dem Querdenker Spektrum zuzuordnen waren. Kein Abstand, kein MNS, Umarmungen. Diese wurden angesprochen und zum weitergehen aufgefordert. Meist funktionierte das ohne Probleme. Erst als bekannte Menschen aus der rechten Szene auftauchten, bildete sich ein pöbelnder kleiner Mob. Angeführt von einem Menschen im Hasenkostüm, gab es wilde Diskussionen mit den auswärtigen Beamt: innen. Diese blieben sachlich, besonnen und strikt. Es wurden Personalien festgestellt, und „Hasi“ wurde weggetragen. Kurz darauf auch eine Person, die behauptet in der Medizin tätig zu sein. Diese skurrile Szenerie sorgte für Belustigung.

"Hasi" eine Stadtbekannte Aktivistin des rechten Randes aus Dresden bei den Querdenker
„Hasi“ eine Stadtbekannte Aktivistin des rechten Randes aus Dresden

Auf dem anderen Ufer der Elbe gab es zwei Banner drop’s. Eines wird dem Personenkreis um Jahn zugeordnet, eines der sogenannten „Mahnwache für Frieden“, die montägliche Reden auf den Jorge Gomondai Platz abhalten. Zwei umherirrende Querdenker: innen baten anwesende Journalist: innen um Fotos. Dies wurde erst ignoriert, dann ironisch mit einem derartig hohen Preis abgewiegelt, das beide von dannen zogen. Während unserer Pause, war ein reger Querdenker Zulauf an der Käseglocke am Postplatz zu beobachten. Es wurde ausgiebig Glühwein? und oder andere Heißgetränke konsumiert.

Es wurde versucht den Autokorso der Querdenker zu blockieren, die Polizei räumte die Straße
Es wurde versucht den Autokorso der Querdenker zu blockieren, die Polizei räumte die Straße

Zum Abend hin, war ein Autokorso durch Dresden geplant. An der Marienbrücke starteten ca 120 Fahrzeuge aus den unterschiedlichsten Orten. Dippoldiswalde, Freital, Bautzen, Meißen, Pirna und sogar Hamburg war einmal vertreten. Kennzeichen wurden von Beamt: innen notiert, ins Wageninnere geleuchtet. Ein einzelner Mensch auf dem Rad, behütet mit schwarz weiß roter Mütze, bildete das skurrile Ende. Nach dem Start, wurde versucht den Korso zu blockieren. Dies gelang den vornehmlich jungen Menschen nicht. Die Polizei räumte die Blockade rigoros von der Straße.

Bei dem Autokorso der Querdenker durfte die AFD natürlich nicht fehlen, es kommt zusammen was zusammen gehört
Bei dem Autokorso durfte die AFD natürlich nicht fehlen, es kommt zusammen was zusammen gehört

Im weiteren Verlauf des Abends, gab es unerlaubte Versammlungen vor dem Rathaus. Dort legten Querdenker und AfD Politiker Kerzen und Zettel ab. Ansonsten blieb es ruhig in Dresden. Bachmanns Aufruf, sich auf dem Neumarkt zu versammeln, folgten nur einzelne Menschen, die zeitnah das Weite suchten, beim Erblicken der Beamt: innen der Polizei Schleswig Holstein. Das Fazit zum Nikolaus Tag in Dresden: „Hase, du bleibst hier“ wurde neu besetzt. Querdenker: innen haben offensichtlich in Dresden Respekt vor auswärtigen Einsatzkräften der Polizei, und diese waren zumeist kooperativ und auf Augenhöhe mit Journalist: innen. Vielleicht sollten nun endlich diesbezüglich Schulungen bei den ortsansässigen Behörden verordnet werden.

Tja, wenn die Beamten mal nicht aus Sachsen sind, funktioniert es irgendwie viel besser bei den Querdenker..
Tja, wenn die Beamten mal nicht aus Sachsen sind, funktioniert es irgendwie viel besser..
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